Frisches Fleisch für deinen Hund: So wählst du das richtige Barf-Fleisch

Rohes Barf-Fleisch

Du willst deinen Hund biologisch artgerecht roh füttern (barfen)? Immer mehr Hundebesitzer entscheiden sich gegen Fertigfutter. So wollen sie ihren Liebling vor Krankheiten und Allergien bewahren. Wesentlicher Teil von BARF ist Fleisch.

Rohes Fleisch ist die natürlichste Futterquelle für Hunde. Trotzdem darf manches nicht oder nicht täglich im Fressnapf landen.

Nicht jedes Fleisch ist gutes Barf-Fleisch

Rohes Fleisch vom Haus- oder Wildschwein darf dein Hund auf keinen Fall fressen! Es kann Aujeszky-Viren enthalten und eine tödliche Infektion verursachen. Die Erreger werden bei Temperaturen von über 60 Grad abgetötet. Wenn du beim Barf Fleisch vom Schwein füttern willst, musst du es kochen oder braten.

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Innereien wie Niere und Leber enthalten zahlreiche wichtige Nährstoffe. Sie sind mager und eiweißreich. Aber Niere und Leber sind auch Filterorgane. In ihnen befinden sich daher Schadstoffe. Ihr hoher Glykogengehalt macht sie schwer verdaulich. In größeren Mengen können rohe Innereien zudem Durchfall verursachen. Leber enthält zudem viel Vitamin A, das der Körper schlecht abbaut. Ganz verzichten auf Innereien musst du beim Barfen nicht, einmal pro Woche ist verträglich.

Auch mit Schlachtabfällen wie Euter, Sehne, Milz, Lunge und Ohren tust du deinem Hund nichts Gutes. Sie enthalten wenig Nährstoff und ihre speziellen Aminosäuren machen sie schwer verdaulich.

Knorpelige Fleischteile wie Kehlkopf, Schlund und Luftröhre tun den Zähnen gut. In großen Mengen wirken sie jedoch abführend.

Gutes Barf-Fleisch muss nicht teuer sein

Besonders preisgünstig und gut im Sinne von gesund für deinen Hund sind Wiederkäuer-Mägen von Rindern und Schafen. Pansen und Blättermagen enthalten vitaminreiches, vorverdautes Grünfutter. Sie sind gut verträglich, leicht verdaulich und Hunde lieben dieses Fleisch. Natürlich ist das nicht nur Barf-Fleisch. Auch bei Fertigfutter-Ernährung kannst du deinem Hund mit diesem Fleisch etwas Gutes tun.

Das Zubereiten ist sicher kein Fest für die menschliche Nase, aber wenn du kannst, bevorzuge grünen Pansen. Weißer Pansen ist gewaschen und vorgegart. So verliert er seinen Geruch – aber auch einen großen Teil seiner wertvollen Inhaltsstoffe. Er eignet sich nicht als besonders gutes Fleisch, sondern mehr als Magenfüller.

Lefzen, Maul- und Kopffleisch sind nicht wesentlich teurer und gut bekömmlich. Dieses Fleisch ist bissfester und bringt Schlinger zum Kauen.

Muskelfleisch und Geflügel gelten als beste Quelle für Protein, Fett, Mineralstoffe und Vitamine. Sie sind gutes Fleisch fürs Barfen und eignen sich für gesunde Hunde in jedem Alter. Vom Preis her ist Rindfleisch günstiger als Wild-, Lamm- und Pferdefleisch.

Herz zählt anatomisch zu den Innereien und besteht ausschließlich aus magerem Muskelfleisch. Es eignet sich gut für Hunde mit einem empfindlichen Magen.

Fleischallergie: Wenn das Fressen krank macht

In letzter Zeit häufen sich Allergien bei unseren Hunden. Futter steht als Auslöser an dritter Stelle. Stellt dein Tierarzt die Diagnose „Fleischallergie“, kannst du deinem Hund durch konsequentes Barfen helfen.

Viele allergische Reaktionen sind auf denaturiertes (= gegartes) Dosen- und Trockenfutter zurückzuführen. Der Kochvorgang verändert das Fleischeiweiß: Es wird unverträglich für den Hundeorganismus.

Manche Hunderassen reagieren von Natur aus empfindlich auf bestimmte Proteine in Rind- und Geflügelfleisch. In diesem Fall ist die ausschließliche Barf-Fleisch-Ernährung mit Lamm, Strauß, Känguru und Wild eine Alternative.

Wenn dein Hund an nässendem Hautausschlag leidet, solltest du die Futtermenge überprüfen. Eine länger andauernde Überversorgung mit Protein kann Allergiesymptome hervorrufen.

Hat dein Hund gesundheitliche Probleme? Dann solltest du auch das Barf-Fleisch darauf ausrichten, gezielt Mängel in der Ernährung zu füllen. Am besten informierst du dich zunächst, und sprichst dann deinen Tierarzt darauf an. Zum richtigen Umgang mit Frischfleisch siehe auch Frischfleisch für Hunde.

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