Grosser Schweizer Sennenhund: Perfekter Zughund

Grosser Schweizer Sennenhund mit Welpe

Auf den Grossen Schweizer Sennenhund passt das Klischee vom sanftmütigen Riesen: Er ist der schwerste und größte Vertreter der vier Schweizer Sennenhunde. Ursprünglich galt das imposante Tier als Zug- und Wachhund. Heute wird er zudem als Begleit- und Schutzhund eingesetzt. Viele Familien schätzen ihn als treuen und gutmütigen Freund sowie zuverlässigen Begleiter.

Grosser Schweizer Sennenhund

Herkunft: Schweiz
Gewicht: 50-70 kg
Größe (Widerrist): 60-72 cm
Lebenserwartung: 10-11 Jahre

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Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: +----
Stadteignung: ++---

Krankheitsgefährdung: Ellenbogendysplasie, Hüftdysplasie, Epilepsie, Krebs
Verwendung: Zughund, Schutzhund, Wachhund
Geeigneter Sport: Zughundesport

FCI: Nr. 58 (Gr. 2, Skt. 3)

Wesen

Noch immer gilt der Grosse Schweizer Sennenhund als klassischer Haus- und Hofhund. Er bewacht Bauernhöfe, Reitbetriebe, Haus und Garten. Dabei zeigt diese Rasse sich nicht besonders bellfreudig und schlägt nie ohne Grund an.

Fremden tritt der große Schweizer freundlich und selbstsicher entgegen. Es scheint, als wäre ihm sein imposantes Erscheinungsbild durchaus bewusst. In Alltagssituationen präsentiert er sich aufmerksam und furchtlos.

Der große Schweizer gilt als unkompliziert, verschmust und anpassungsfähig. Vertrauten Personen gegenüber zeigt er sich gutmütig und anhänglich mit treuer Ergebenheit. Er beschützt alle Familienmitglieder. Kindern bringt er Toleranz und Geduld entgegen.

Der schweizerische Riese liebt es, bei seinem zweibeinigen Rudel zu sein. Demzufolge eignet er sich nicht als Zwingerhund. Anderen Hunden und Haustieren gegenüber ist er im Allgemeinen wohlgesonnen und zeigt keinen Jagdtrieb.

Erziehung

Die gelehrige Rasse ist auch für weniger erfahrene Hundebesitzer geeignet. Doch wie alle Hunde sollte auch der gutmütige Schweizer über einen soliden Grundgehorsam und eine gute Sozialisierung verfügen.

Gerade weil er eine stattliche Größe und ein nicht unbeträchtliches Gewicht besitzt, muss sein Besitzer ihn auch körperlich handhaben können.

Der Grosse Schweizer Sennenhund ist äußerst intelligent. Mit großem Eifer lernt er Neues schnell dazu – einigen Haltern zufolge bevorzugt er dabei leider diverse Dummheiten und neigt gelegentlich zur Dickköpfigkeit. Dieser sollten Hundebesitzer geduldig, jedoch mit nachhaltiger Konsequenz entgegentreten.

Ist die Rangordnung zwischen Herrchen/Frauchen und Hund geklärt, ordnet sich der Grosse Schweizer Sennenhund normalerweise bereitwillig und schnell unter. Wie bei allen Hunden gilt auch hier: Die Rangordnung stellst du nicht mit Gewalt und Zwang her, sondern dadurch, dass der Hund es von sich aus für ideal hält, deinen Anweisungen zu folgen. Der Hund muss seinen Platz kennen und ein vollwertiges Familienmitglied sein.

Sport

Trotz seiner enormen Größe und kräftigen Gestalt zeigt der Grosse Schweizer Sennenhund Ausdauer und Wendigkeit. Für stundenlanges Mitjoggen ist er jedoch nicht gebaut. Gerade weil er durch seine früheren Aufgaben als Zughund körperlich ausgelastet wurde, ist es aber wichtig, auch heute seinem Bewegungsdrang gerecht zu werden. Hierzu eignet sich besonders der Zughundesport. Im Winter lässt sich dieser Hund auch gern vor einen Schlitten spannen.

In der Stadt

Der ursprünglich auf dem Land beheimatete Grosse Schweizer Sennenhund ist sehr anpassungsfähig. Mit einer Haltung in der Stadt kann er sich arrangieren, vorausgesetzt er bekommt ein ausreichend großes Auslaufareal. Am liebsten hat der Hund eine Aufgabe, der er den ganzen Tag lang nachgehen kann – das ist in der Stadt jedoch meist problematisch.

Für eine Wohnungshaltung eignet sich diese Rasse aufgrund ihrer Größe und der benötigten Bewegungsfreiheit eher weniger. Ebenerdige Wohnverhältnisse wirken sich positiv auf die Gelenke des Hundes aus – zu viel Treppensteigen kann den Gelenken auf Dauer schaden.

Aussehen

Die stattliche Hunderasse verfügt über ein stämmiges Erscheinungsbild. Körper und Läufe sind gut bemuskelt. Rüden weisen eine Widerristhöhe von 65 bis 72 cm auf. Hündinnen sind etwas kleiner (60 bis 68 cm). Das Körpergewicht variiert zwischen 45 und 65 kg.

Entsprechend des Rassestandards ist der Grosse Schweizer Sennenhund dreifarbig mit kurzem, harten Deckhaar (Stockhaar). Die Grundfarbe des Fells ist schwarz mit weißen und rotbraunen Abzeichen über den dunkelbraunen Augen, an Beinen, Brust und Schnauze.

Seine dichte Unterwolle spendet Schutz vor Nässe, Kälte und Hitze. Der Kopf ist groß und wuchtig. An ihm hängen die mittelgroßen, dreieckigen Ohren flach herunter. Der Rücken verläuft gerade, seine Brust ist breit.

Herkunft

Die Vorfahren waren vielen Quellen zufolge mittelalterliche Metzgerhunde und römische Kampfhunde. Manchmal heißt es sogar, tibetanische Doggen seien in seinem Stammbaum, doch tatsächlich gibt es archäologische Funde in der Schweiz, die schon für das erste Jahrtausend vor Christus Hunde von der Größe des Grossen Schweizer Sennenhundes belegen. Die römischen Kriegshunde haben vermutlich einen Einfluss auf bereits vorhandene Hunde gehabt, stehen aber nicht am Beginn des Stammbaumes.

Als erster Förderer der Rasse gilt Professor Albert Heim. Er entdeckte 1908 auf einer Ausstellung einen kurzhaarigen Berner Sennenhund und definierte einen neuen Rassestandard. Später wurde die Rasse Grosser Schweizer Sennenhund offiziell anerkannt und ins schweizerische Hundestammbuch eingetragen.

Diese Namenswahl machte eine gewollte Abgrenzung zu den anderen Sennenhund-Arten deutlich. Im Zweiten Weltkrieg steigerte sich der Bekanntheitsgrad der bis dahin relativ unbekannten Rasse: Die Schweizer Armee setzte sie als Trag- und Zughunde ein.

Bergbauern profitierten ebenfalls von der Stärke der Hunde. Sie spannten den sanften Riesen vor schwere Milchwagen oder setzten ihn sogar zum Viehtreiben ein. Heute ist der Grosse Schweizer Sennenhund wieder recht selten geworden: Man schätzt 500 lebende Exemplare und etwa 120 neue Welpen pro Jahr.

Pflege

Das kurze Haar nimmt nur geringe Schmutzmengen auf. Die Fellpflege gestaltet sich dementsprechend einfach. Es genügt, ihn gelegentlich mit einer Bürste zu reinigen.

Gesundheit

Der Grosse Schweizer Sennenhund gilt als grundsätzlich als gesund und robust. Jedoch besitzt diese Rasse, wie alle großen Hunde, eine Anfälligkeit gegenüber Gelenkerkrankungen wie Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED).

Gelegentlich kann es zu Magendrehungen und Epilepsie kommen. Leider ist auch der sanfte Riese vor vielfältigen Krebserkrankungen nicht gefeit. Seine durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 10 Jahre.

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