American Indian Dog: Ureinwohner oder Wolfshybrid?

Intelligent, sportlich und loyal: Wer einen aktiven Begleiter mit Beschützerinstinkt sucht, liegt mit dem American Indian Dog (Carolina Dog, Native American Indian Dog) goldrichtig. Ob er wirklich ein „Indianer“ ist, also ein Ureinwohner Amerikas, ist strittig.

American Indian Dog

Herkunft: USA
Gewicht: 11-25 kg
Größe (Widerrist): 44-53 cm
Lebenserwartung: 13-18 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++++-
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: ++++-
Stadteignung: +----

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Krankheitsgefährdung: Hüftdysplasie
Verwendung: Arbeitshund, Familienhund, Wachhund
Geeigneter Sport: Zughundesport, …

FCI: nicht anerkannt

Das Wesen des American Indian Dog

Der American Indian Dog zeichnet sich durch seinen angenehmen Charakter und seine Wesensfestigkeit aus. Er baut eine enge Bindung zu seiner Familie auf und verhält sich ihr gegenüber treu. Viele sehen in ihm einen optimalen Beschützer und Bewacher. Das spiegelt sich in seinem häufigen Einsatz als Wachhund wider. Aufgrund seiner natürlichen Loyalität und der Liebe zu seiner Familie ist ein Besitzerwechsel nahezu unmöglich.

Trotz ausgeprägtem Territorialverhalten verhält sich der American Indian Dog anderen Hunden gegenüber nicht aggressiv und ist für Familien mit Kindern geeignet.

Seine Intelligenz und sein Arbeitswille machen den American Indian Dog zum idealen Weggefährten für aktive Menschen. Er erreicht mühelos hohe Laufgeschwindigkeiten. Auch kognitiv möchte der American Indian Dog ausgelastet werden. Mittlerweile wird er im Schlittenhundesport, bei der Rettungsarbeit und zum Schafehüten eingesetzt.

In der Erziehung benötigt der American Indian Dog klare Grenzen und Konsequenz. Bist du als Besitzer in der Lage, diese Rahmenbedingungen zu schaffen und den Hund durch Beschäftigung und Bewegung auszulasten, findest du in ihm einen anpassungsfähigen Begleiter.

Der American Indian Dog in der Stadt

Der American Indian Dog ist aufgrund seiner Charaktereigenschaften für eine kleine Stadtwohnung eher ungeeignet. Er benötigt viel Auslauf und Beschäftigung, welche in einer Stadt nur schwer möglich sind. Zudem gehört er zu einer sehr naturnahen Rasse und sollte von dir die Möglichkeit bekommen, auf dem Land als Arbeits- und Familienhund eingesetzt zu werden.

Eine Haltung in der Stadt ist nicht ausgeschlossen, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Hierzu gehören eine Wohnfläche von mindestens 70 Quadratmetern und die Möglichkeit, ausgiebige Spaziergänge in der Natur zu unternehmen. Viel Bewegung, durch Hundesport oder natürlichen freien Auslauf, ist ebenfalls wichtig.

Das Aussehen des American Indian Dog

Die amerikanischen Ureinwohner kannten keine Rassestandards, weswegen das Aussehen ihrer Hunde nicht einheitlich war. Einige Merkmale sind jedoch typisch: Das Erscheinungsbild des American Indian Dog erinnert durch einen kompakten, athletischen Körperbau an das eines Wolfes.

Ein Rüde erreicht ein Gewicht von 14 bis 25 kg und ein Stockmaß von 46 bis 52 cm. Hündinnen sind in der Regel kleiner und leichter: Sie weisen ein Gewicht von 11 bis 18 kg und ein Stockmaß von 44-49 cm auf.

Das Fell des American Indian Dog kann aufgrund fehlender Rassestandards kurz und dicht, aber auch mittellang sein. Die Unterwolle der Hunde ist grundsätzlich dicht und wasserfest. Die Fellfarben und Farbkombinationen variieren ohne klare Grenzen.

Die Herkunft des American Indian Dog

Die Herkunft des American Indian Dog ist umstritten. Die einen behaupten, er sei eine der letzten Rassen, die noch von amerikanischen Ureinwohnern gehalten wurde. Hierzu soll eine Kreuzung zwischen Hund und Präriewolf stattgefunden haben.

Kritiker hingegen sind der Ansicht, der ursprüngliche American Indian Dog sei bereits ausgestorben – schon bevor die Fotografie erfunden wurde. Sie sagen, die heute gehaltenen Hunde seien Kreuzungen aus Wölfen und nordischen Hunderassen. Das Problem an diesen Hybriden ist, dass sie mit etwa drei Jahren unberechenbar werden.

Diese anhaltende Diskussion und die Tatsache, dass es keinen vom FCI anerkannten Verein oder Rassestandard gibt, macht es für den Käufer schwierig, einen seriösen Züchter zu finden.

Pflege eines American Indian Dog

Prüfe schon bei der Anschaffung, woher die Elternteile des Hundes stammen! Sollte der Welpe ein Wolfshybrid sein, sind Schwierigkeiten vorprogrammiert; die positiven Eigenschaften des American Indian Dog sind dann nur schwer zu finden.

Im Vergleich zu anderen größeren Hundearten weist der American Indian Dog eine relativ hohe Lebenserwartung auf (14 Jahre im Schnitt). Zu rassespezifischen Erkrankungen beim American Indian Dog gibt es keine Statistiken. Typisch für Hunde seiner Größe sind jedoch Probleme mit dem Bewegungsapparat (Hüftdysplasie und Co) und eine Überbelastung des Herzens. Wichtig ist daher, dass du ihm viel Auslauf ermöglichst. Das nutzt die Gelenke keineswegs ab! Vielmehr stärkt regelmäßige Benutzung (ohne Übertreibung) Sehnen, Knochen und Muskeln. Das gilt auch für das Herz.

Aufgrund seines Bewegungsdranges und seiner Größe sollte das Futter eines American Indian Dog einen hohen Fleischanteil aufweisen. Informiere dich am besten beim Züchter, welches Futter die Elternteile bekommen haben. Achte aber darauf, ihn nicht zu überfüttern, denn dies führt tatsächlich zu einer möglicherweise zu großen Belastung für den Bewegungsapparat.

Tägliches Bürsten gehört beim dichten Unterfell des American Indian Dog zum Pflichtprogramm.

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