Hunde in Frankreich

Hunde in Frankreich

Frankreich ist ein hundefreundliches Land. Viele Franzosen halten Haustiere und brauchen keine Steuern oder Abgaben für sie zahlen. Die Menschen in den Städten halten lieber kleinere Hunde. Überall kannst du Futter und Zubehör zu kaufen. Im Notfall findest du schnell einen Tierarzt oder eine Tierklinik für deinen Hund.

Frankreich: Hundereichstes Land in Europa

Es heißt, in Frankreich gebe es mehr Katzen und Hunde als Autos. Trotzdem werden weniger Haustiere überfahren. Frankreich ist ein Land der Tierliebhaber. Das schlägt sich auch darin nieder, dass niemand einen Hund melden muss.Schattenseite: Hundehaufen sind keine Seltenheit, die Städte sind bisher erfolglos mit Tütenaktionen, Hundeklos und Ähnlichem.

Wie viele Hunde gibt es in Frankreich? Da es keine Meldepflicht gibt, ist dies natürlich schwer zu sagen. Die meisten Statistiken geben an, dass etwa 30-40 % der Haushalte einen Hund haben. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 2013 etwa 13,3 %. Auch für den Urlaub mit Hund ist Frankreich ein lohnendes Ziel.

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Mit dem Hund nach Frankreich reisen

Dein Hund muss älter als drei Monate sein und braucht einen Heimtierausweis. Seit 2011 muss jeder Hund in Frankreich einen Mikrochip haben. Wurde er davor tätowiert, wird das anerkannt. Der Maßstab ist: Dein Hund muss identifizierbar sein.

Die geforderten Impfungen entsprechen denen in Deutschland. Die Tollwutimpfung gilt bis zu drei Jahren, wenn der Impfstoff genau bezeichnet und seine Wirksamkeit anerkannt ist. Es gibt keine Grenzkontrollen. Im Hotel oder auf dem Campingplatz musst du den Ausweis aber vorzeigen können. Im Auto musst du deinen Hund hinten transportieren und sichern, wie in Deutschland.

Listenhunde in Frankreich: Angriffshunde und Wachhunde

Frankreich unterscheidet zwischen „Angriffshunden“ und „Wachhunden“. Bei diesen als gefährlich definierten Hunden sind die Franzosen wenig kompromissbereit. Die dürfen nicht nach Frankreich eingeführt werden. Dazu gehören Pitbull, Stafford, Mastiff und Tosa, soweit sie nicht reinrassig sind. Reinrassige Tiere gelten als Wachhunde und müssen vollständig ins Französische übersetzte, beglaubigte Papiere haben. Du musst deinen Hund immer an der Leine führen und ihm einen Maulkorb anlegen. In manchen Orten musst du dich bei der Gemeinde melden.

Wohin darf ich meinen Hund in Frankreich mitnehmen?

Restaurants sind manchmal für deinen Hund gesperrt. Wenn du einen Tisch reservierst, kannst du danach fragen. Alternative: Suche dir ein Restaurant mit einer Terrasse und iss draußen. Das geht ohne Probleme. Im Gegensatz zu Deutschland darfst du deinen Hund angeleint in viele Parkanlagen oder Gärten mitnehmen. Es gibt private Museen, in die dich dein Hund begleiten darf.

Von April bis Oktober solltest du deinen Hund bei warmem Wetter nicht im Auto lassen. Tierschützer dürfen die Polizei holen oder den Hund aus dem Auto befreien. Es reicht nicht, das Fenster offen zu lassen. Das ist keine Schikane. Frankreich hat ein deutlich wärmeres Klima als Deutschland. In extremen Fällen kann dein Hund nach zwanzig Minuten in der „Auto-Sauna“ kollabieren. Diese Maßnahme dient daher in erster Linie dem Wohl der Hunde.

Frankreich: Campingparadies – auch mit Hund

Die Franzosen sind begeisterte Camper. Besonders gern nehmen sie auch ihre Hunde mit. Darum ist es in der Regel kein Problem, mit deinem Hund Campingurlaub zu machen. In der Zeit von Mitte Juli bis Ende August kann es Einschränkungen geben. Dann haben die Franzosen Sommerferien. Das Campen macht dann wenig Spaß, denn überall ist es sehr voll und zudem teuerer als sonst. In der übrigen Zeit ist der Campingurlaub sehr günstig und die Plätze sind meist gut ausgestattet.

Du kannst auch ein Ferienhaus mieten. Sie liegen oft sehr schön und es gibt auch Häuser, in die du deinen Hund mitnehmen darfst.

Deauville: Weltstadt der Hunde

Dass die Franzosen echte Hundenarren sind, lässt sich wohl am besten an der Stadt Deauville belegen. Obwohl diese recht klein ist, ist sie für Hunde eine Weltstadt. Hier dreht sich alles um das Schaulaufen von Hund und Herrchen. Fein gekämmt schreiten sie an der Promenade entlang.

Auch Rassen, die du vorher vermutlich noch nie gesehen hast, findest du hier. Beispielsweise den kleinen braunen Dogue de Bordeaux, dessen Geschichte bis ins Mittelalter reicht. Hier kannst du sogar deinen Hund im Restaurant auf Sofas Platz nehmen lassen – diese sind extra für die Vierbeiner vorgesehen.

Brauchen du und dein Hund mehr Action? Dann suche lieber einen der anderen Strände auf. Hier könnte es sonst passieren, dass ihr einen der weißen Königspudel noch während des Sonnenbadens verschreckt.

Hunde am Strand

Es gibt kaum etwas Schöneres als mit deinem Hund am Strand zu tollen! Am besten geht das an unbewachten Stränden in der Bretagne oder Normandie. Dort, wo wenige Urlauber sind, und außerhalb der Saison, ist es unkompliziert.

An bewachten Stränden gibt es festgelegte Zeiten, zu denen du mit deinem Hund an den Strand darfst. Du findest Hinweisschilder am Strand. Frage gegebenenfalls im örtlichen Touristenbüro. Es gibt Strände, die komplett für Hunde tabu sind. In der Regel besteht Leinenpflicht, die aber nicht überall genau genommen wird. Richte dich danach, wie es die Einheimischen machen. Die Franzosen sind kleine Revoluzzer und setzen sich gerne über Verbote hinweg.

Hund trifft auf Hund: Franzosen sind zurückhaltend

Wenn dein Hund zu Hause viele Kontakte hat, musst du dich in Frankreich umgewöhnen. Franzosen sind eher zurückhaltend und mischen sich nicht in die Angelegenheiten anderer ein. Viele Halter haben auch Respekt vor großen Hunden oder sind unsicher. Deshalb erlauben viele französische Besitzer ihren Hunden erst einmal nicht, mit deinem Hund zu spielen.

Stelle dich darauf ein, zurückhaltend und vorsichtig zu sein. Eine kurze Begrüßung der Tiere ist in Ordnung. Der Rest ergibt sich. Wenn du Französisch sprichst, ändert das meistens die Situation. Auch in Frankreich sprechen Hundebesitzer gerne miteinander. Du kannst auch von Passanten freundlich auf deinen Hund angesprochen werden. Franzosen machen gerne Komplimente.

Frankreich ist Hundeurlaubsland

Frankreich ist ein abwechslungsreiches und interessantes Land und bietet viele Möglichkeiten. Neben den Küsten gibt es auch in den Bergen und in anderen Regionen attraktive Ziele für Naturliebhaber, sei es beim Camping oder im Ferienhaus.

Außerhalb der Monate Juli und August ist es angenehm zu reisen und mit deinem Hund unkompliziert. Franzosen sind höflich und zurückhaltend – und begeistert, wenn du ihre Sprache sprichst. (Mehr …)

4 Kommentare

  1. Liebe Hundefreunde von „MyDog 365“ –
    in dem Artikel „Hunde in Frankreich“ geht es um eine interessante Zahl:
    die Franzosen seinen die größten Hundeliebhaber Europas:
    woher stammt diese Statistik? Würde mich interessieren!
    Auch: warum Deauville eine so hundefreundliche Stadt ist?

    Ganz vielen dank vorab für die Antwort!
    Dorothee (doro@snafu.de)

    • Hallo Dorothee,
      Eine relativ aktuelle Studie mit absoluten Zahlen (und viel mehr zu Haustieren in Europa) stammt von der Uni Göttingen, du findest sie hier. 38% Haushalte mit Hund werden hier genannt, allerdings ohne konkreten Verweis auf die Erhebung. Im Jahr 2000 kamen in Frankreich auf 100 Einwohner 16,9 Hunde (also etwa 1 Hund pro 6 Menschen) (Quelle). Die Tendenz ging seitdem eher zu mehr Hunden. Höhere Prozentzahlen kommen unter anderem auch durch andere Lebensgewohnheiten und größere Haushalte/Familien sowie andere Zählmethoden zustande.

  2. Es stimmt, ich habe in Frankreich gute Erfahrungen gemacht. Wir waren in der Provence und in Les Toreiles auf dem Campingplatz (Wagen gemietet). Da wir meist selber gekocht haben, waren Restaurants kein Problem. Kaffee auf Terrasse war immer möglich. Zu sagen ist, dass wir auch in Italien meist willkommen waren

  3. Schön geschrieben, dennoch nicht ganz korrekt…
    1) Hundesteuer hat in Frankreich noch nie jemand gezahlt, ich bin Französin und wir alle in der Famlilie hatten schon immer Hunde
    2) In den fourrières (Tötungsstationen) werden Hunde nach einer kurzen Frist (ca. 1 Woche) euthanasiert, in den Tiermheimen ist das auch gängige Praxis bei Tieren, die keine Chancen mehr auf Vermittlung haben
    3) Privatpersonen können keine Tiere aus den fourrières holen (im Gegensatz zu Spanien), eine Adoption kann nur über Tierschutzorganisationen laufen.

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