Polizeihund: Was tut der echte "Kommissar Rex"?

Ein Polizeihund bei der Arbeit

Wer kennt ihn nicht, den furchtlosen, intelligenten und treuen Polizeihund „Kommissar Rex“? In seiner Fernsehserie ließ er die Zuschauer an spannenden Kriminalfällen teilhaben. Mit viel Charme und einem klugen Kopf brachte er Verbrecher hinter Gitter. Kommissar Rex hatte dies augenscheinlich im Blut. Seine Kollegen benötigen hingegen ständiges Training und eine disziplinierte Ausbildung.

Der Polizeihund: Ein geschätzter Kollege

Bereits seit über einem Jahrhundert begleiten Hunde Gesetzeshüter. In vielen Fällen haben sie ihren menschlichen Kollegen einiges voraus. Dazu zählen die sensible Nase und das wesentlich bessere Hörvermögen. In früheren Zeiten hat man unausgebildete Familienhunde mit auf Streife genommen. In Deutschland war Hildesheim Pionier: 1896 schickte die Stadt zwölf Polizeihunde mit auf Streife. Heutzutage werden die Hunde speziell ausgebildet. Mehrere Tausend Hunde arbeiten im Polizeidienst. Fünfhundert von ihnen sind bei der Bundespolizei im Dienst.

Polizeihunde bauen zu ihren Herrchen (den Polizeidiensthundeführern) während ihrer Ausbildung ein enges Verhältnis auf. Daher wohnen Polizeihunde in aller Regel bei ihren Hundeführern. Nach Feierabend haben sie ein normales Familienleben. Sowohl Tierarzt- als auch Futterkosten übernimmt die Polizeibehörde. Nach seiner Dienstzeit lebt der pensionierte Polizeihund weiterhin in seiner Familie.

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Mit Mut und Intelligenz zum Polizeihund – Grundvoraussetzungen

Eigenschaften wie

  • Anpassungsfähigkeit
  • Lernwilligkeit
  • Mut
  • Wachsamkeit
  • Intelligenz
  • Bewegungsfreude

sind Grundvoraussetzungen eines Polizeihundes. Aufgrund ihrer typischen Charakterzüge werden einige Rassen besonders häufig zu Polizeihunden ausgebildet. Dazu zählen der Deutsche Schäferhund und der Hovawart.

Vierbeinige Experten

Wie bei menschlichen Gesetzeshütern werden Polizeihunde für spezielle Fachgebiete ausgebildet. Dabei werden ihre persönlichen und individuellen Talente berücksichtigt. Je nach Charakter und Neigung kann sich ein Hund beispielsweise zum Schutzhund eignen. Als Schutzhund begleitet der Hund seinen Hundeführer während des Dienstes. Er schützt ihn vor Angreifern und unterstützt die Suche nach Flüchtigen, Vermissten oder anderen Fährten. Leider wurden diese Hunde bei der Polizei, beim Zoll und bei der Bundeswehr bisher mit Stachelhalsband ausgebildet und geführt. 2022 änderte sich aber das Gesetz, welches nun Stachelhalsbänder komplett verbietet.

„Karrierechancen“ bieten Spezialausbildungen. Denn Polizeihund ist nicht gleich Polizeihund. Auch unter ihnen gibt es für unterschiedliche Einsatzgebiete individuelle (Zusatz-) Ausbildungen. Neben dem Sprengstoffspürhund und dem Rauschgiftspürhund werden die Hunde auch als Fährtenspürhund, Geruchsspuren-Vergleichshund oder Leichenspürhund ausgebildet.

Umfangreiche Ausbildung

Beim Polizeihundtraining erklimmt ein Belgischer Malinois eine senkrechte Wand und zieht sich mit den Vorderpfoten hochIm Alter von etwa zwei Jahren unterziehen sich die Polizeihund-Anwärter einer strengen Eignungsprüfung. Für den Polizeidienst tauglich ist tatsächlich lediglich 1 von 100 Hunden. Mut, Intelligenz und Gehorsam sind dabei die wichtigsten Kriterien. Denn der menschliche Kollege muss sich auf seinen Hund genauso verlassen können wie auf jeden menschlichen Kollegen.

Ist die Eignungsprüfung bestanden, steht dem zukünftigen Polizeihund eine umfangreiche und anspruchsvolle Ausbildung bevor. Die Grundausbildung dauert 70 Tage. Hier durchläuft der Hund verschiedene Gehorsamsübungen. Er lernt das Aufspüren von Fährten und Beweismitteln. Auch das Fixieren flüchtiger Personen und die Abwehr von Angriffen stehen auf dem Lehrplan. Nach Ende der Grundausbildung wird der Hund geprüft. Nun kann er in einem Spezialgebiet ausgebildet werden. Die Hunde absolvieren jährlich Folgeprüfungen. Dies dient dazu, den notwendigen Leistungsstand zu gewährleisten.

Der Polizeihund – ein risikoreicher Beruf

Der Polizeihund geht bei der Ausübung seiner Pflicht ein ebenso großes Risiko ein wie der Mensch. Im Einsatz kann sich der Hund verletzen oder angegriffen werden. Beispielsweise können Spürhunde, die auf die Suche in Schutt und Geröll spezialisiert sind, jederzeit selbst abrutschen. Tatsächlich passiert den tierischen Profis während ihres Dienstes jedoch relativ wenig. Die Gefahr von Unfällen oder Verletzungen ist stets gegenwärtig. Mit ausreichender Vorsicht vonseiten des Hundes und seines Hundeführers ist das Risiko jedoch überschaubar.

2 Kommentare

  1. Ich bewundere die Arbeit und würde gerne selbst mit meiner Hündin sowas machen. Ich habe eine 5 jährige Pinscher Mix. Hündin würde es mit ihr auch gehen? Würde gerne fahrtensuche machen.

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