Zusammen aktiv: Wandern mit Hund

Aktivwandern mit dem Hund im Gebirge

„Aktivwandern“ ist ein Kunstbegriff. Eigentlich sind du und dein Hund bereits aktiv, wenn ihr miteinander wandern geht. Beim Aktivwander-Urlaub geht es in einer oder mehreren Etappen über längere Strecken. Deinem Hund bietest du hiermit die Gelegenheit, sich zusammen mit dir intensiv zu bewegen.

Was ist Aktivwandern?

Der Unterschied zwischen Spazierengehen, Wandern und Joggen ist die Geschwindigkeit und das Ziel des Weges. Beim Spazierengehen achtest du mehr auf die Umgebung. Du machst häufiger Pausen. Beim Wandern geht es zügig von A nach B – die Pause gibt es erst am Ziel. Genießen kannst du die Umgebung natürlich trotzdem. Beim Joggen steht das reine Laufen im Vordergrund, die Umgebung ist dabei nebensächlich.

Nicht jeder schafft es, täglich zu joggen. Nicht jeder Hund ist für längere Strecken im Trabgang geeignet. Aktivwandern mit Hund ist eine Mischung aus Spazierengehen, Wandern und Joggen – zumindest für den Hund.

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Diese Wanderart ist vor allem für Mehrhundehalter geeignet. Beim zielgerichteten Wandern wird den Hunden nicht langweilig und sie spornen sich gegenseitig an. Aktivwandern mit Hund ist zudem ein gutes Training für das Laufen am Rad. Auch du selbst profitierst von der Bewegung!

Hunde lieben Bewegung in jeder Form

Wenn du deinen Hund fragen könntest, ob er lieber zu Hause wäre oder mit dir draußen an der frischen Luft, kannst du dir die Frage auch gleich selbst beantworten. Hunde lieben Bewegung im Freien – bei jedem Wetter.

Wenn du außerdem auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achtest, sorgst du bei dir und bei deinem Hund mit Aktivwandern für die nötige Portion sportliche Betätigung. Was Aktivwandern mit Hund vom normalen Gassigehen unterscheidet, ist das zielgerichtete Wandern ohne Ablenkung.

Der Hund soll weder schnüffeln noch sein Geschäft während der Wanderung erledigen. Dafür muss vorher gesorgt werden. Dein Hund soll aktiv mitarbeiten. Das heißt: Er darf bei Steigungen auch ziehen, um dich zu unterstützen. Die Geschwindigkeit könnt ihr variieren. Zwischendrin ist auch ein kurzer Trab an der Leine erlaubt.

Für Aktivwandern mit Hund muss der vierbeinige Wanderkamerad die Grundbegriffe des Gehorsams kennen. Dein Hund muss leinenführig sein, bei Fuß gehen und die Kommandos „Fuß“ und „Stopp“ beherrschen. Es hilft, wenn sein Jagdtrieb möglichst gering ist. Gerade, wenn Weidetiere nahe der Wanderroute sind, solltest du absolut sicher sein können, dass dein Hund auf dich hört – und eine Leine parat haben.

Organisiert oder auf eigene Faust wandern?

Gemeinsames Aktivwandern mit Hund macht mehr Spaß als allein zu wandern. Viele Wandervereine bieten geführte Wanderungen an, bei denen auch dein Hund dabei sein darf. Aber dann ist dein Hund nur zusätzlich dabei. Er sollte im Zentrum stehen – du willst schließlich echtes Aktivwandern mit deinem Hund. Informiere Dich bei Hundesportvereinen in deiner Wander-Region über Termine für organisiertes Aktivwandern.

Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten kannst du zu jeder Jahreszeit und an jedem Ort mit deinem Hund aktivwandern. Ob im Watt, im Gebirge oder im Wald – jede Route in Deutschland kann auch mit Hund genutzt werden. Dabei erkundest du gemeinsam mit deinem Hund die Natur und tauschst mit anderen Hundefreunden Erfahrungen aus.

Tageswanderung oder Etappen-Tour?

Bliebe zum Schluss die Frage: Wie lange wollt ihr wandern? Eine erste Überlegung ist natürlich eure eigene Fitness: Joggst du mit deinem Hund sowieso jeden Tag 10 Kilometer? Oder seid ihr eher die Sofa-Kartoffeln, die nur mal kurz um den Pudding gehen? Du selbst kannst am besten einschätzen, welche Strecke du und dein Hund bewältigen könnt.

Soll es dann doch nur eine Tagestour sein? Schon diese bietet Abwechslung vom Alltag. Sie bietet den Vorteil, sich die schönsten kürzeren Strecken aussuchen zu können und relativ wenig Planung zu benötigen.

Oder doch lieber eine mehrtägige Wanderung? Und dann: wie viele Tage? Bei einer Wanderung durchs Watt zur Hamburger Insel Neuwerk kannst du dort übernachten und am nächsten Tag zurückkehren. Vielleicht noch ein Rundgang über die Insel. Im Anschluss bietet die Küste Gelegenheiten zu weiteren Spaziergängen. Oder soll es lieber in die Berge gehen? Hier gibt es zum Beispiel einwöchige Touren rund um die Zugspitze. Tägliche Laufleistung: ca. 3,5-5 Stunden. Das ist dir zu hoch? Auch die Mittelgebirge bieten tolle Wanderrouten.

Planst du individuell, kannst du die Etappenziele und Übernachtungsorte selbst festlegen. Inzwischen gibt es aber auch einige Reiseveranstalter speziell fürs Aktivwandern mit Hunden. Je nach Region bieten sie Unterkünfte von Zelt und Heuschober bis Herbergszimmer. Nur auf ein Luxushotel der Extraklasse musst du vermutlich verzichten. Immerhin geht es beim Wandern in der Natur auch darum, von der Gesellschaft Abstand zu bekommen.

Was darf der Hund tragen?

Wandern ist toll – wenn da nicht der Rucksack wäre! Und wenn man ihn möglichst schlank hält, ist da doch dieses nagende Gefühl, etwas vergessen zu haben. Ein Gedanke ist: Warum nicht auch deinen Hund etwas tragen lassen? Das ist grundsätzlich möglich, immerhin ziehen Hunde auch Schlitten und andere Lasten. Damit dein Hund keine bleibenden Schäden davonträgt, sollte seine Traglast jedoch nicht mehr als maximal(!) 1/4 seines Gewichts betragen, besser nur 10-15% auf längeren Touren. Hunde mit breiterem Rücken können gefahrlos auch etwas mehr Gewicht tragen.

Wie viel dein Vierbeiner schleppen kann, hängt also ganz grundlegend von seinem Körper ab. Bedenken solltest du auch das Gelände: Rucksäcke behindern und machen das Vorankommen schwerer. Zudem solltest du deinen Hund nicht gleich mit dem Höchstgewicht belasten, sondern ihn langsam daran gewöhnen.

Hunderucksäcke verteilen das Gewicht optimal auf dem Rücken deines Hundes – so, wie ein guter Rucksack auch bei Menschen richtig sitzen muss. Die Preise reichen hier von 10 Euro bis in den dreistelligen Bereich. Bei den billigen Modellen merkt man allerdings auch oft, dass sie nicht für die Belastung einer Wanderung ausgerichtet sind, sondern eher zum Gewöhnen, überhaupt etwas auf dem Rücken zu tragen. Häufig ist hier auch das Material eher auf kurze Belastungen (Spaziergang um den Block) ausgelegt, und nicht für eine Wandertour im Gelände. Wenn dies dein Ziel ist, solltest du definitiv zu den höherpreisigen aber besser verarbeiteten Rucksäcken greifen.

1 Kommentar

  1. Wieso soll der Hund beim Wandern weder schnüffeln noch sein Geschäft erledigen dürfen? Das ist wider seine Natur! Abgesehen davon: wie sollte man ihn davon abhalten? Ich finde diese Aussage ziemlich daneben!

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