Leishmaniose beim Hund

Leishmaniose? Zwei Dogues de Bordeaux liegen matt auf einem Mittelmeerstand

Wer sich mit Hunden aus dem Mittelmeerraum beschäftigt, stößt bald auf die Leishmaniose. Man nennt sie auch „Mittelmeerkrankheit“. Sie tritt besonders bei Hunden aus den warmen, südlichen Ländern wie Italien oder Spanien auf. Ihr Hauptträger (die Sandmücke) findet dort gute Lebensbedingungen. Zunehmend macht sich die Sandmücke aber in anderen Regionen breit und wird in den Sommermonaten auch in Süddeutschland gesichtet.

Wie bekommt mein Hund Leishmaniose?

Die Übertragung der Leishmaniose beim Hund geschieht vor allem durch die Sandmücke. Zunächst nimmt die Mücke das Blut eines infizierten Tieres auf. Dieses übertragen sie dann beim Stich auf den nächsten Hund und damit auch den Erreger leishmania infantum. Weil auch Menschen auf diese Art angesteckt werden, haben viele Bedenken, einen erkrankten Hund aufzunehmen. Das ist aber Panikmache. Die Übertragungsrate der Mücken ist von Beginn an relativ niedrig. Die Gefahr der direkten Übertragung vom Hund auf den Menschen ist verschwindend klein.

Die Übertragung erfolgt über Blut. Daher muss für die eine mögliche Infektion Blut deines Hundes in eine offene Wunde gelangen. Nachgewiesen ist eine solche Übertragung nicht. Trotzdem empfiehlt es sich, keinen infizierten Hund zu adoptieren, wenn kleine Kinder oder Menschen mit Immunschwäche in der Familie sind. Für gesunde Erwachsene ist eine Infektion mit der europäischen Leishmaniose in der Regel ungefährlich.
Auch von Hund zu Hund ist eine Übertragung über Blut möglich. Meist erfolgt die Übertragung allerdings auch hier durch die Sandmücke. Ein Biss reicht nicht aus, den Erreger der Mittelmeerkrankheit zu übertragen. Eine Infektion der Welpen im Mutterleib ist hingegen möglich.

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Welche Symptome zeigt ein Hund mit Leishmaniose?

Die Symptome der Leishmaniose beim Hund sind vielfältig. Sie können auch auf andere Krankheiten hinweisen. Zu den allgemeinen Symptomen zählen:

  • Gewichtsverlust
  • Nasenbluten
  • Trägheit
  • Haarverlust im Bereich der Augen
  • ausgefranste Ohren
  • nässende Ekzeme
  • übermäßiges Krallenwachstum
  • Schwellungen der Lymphknoten

Ausbleibende Symptome bedeuten nicht, dass der Hund nicht infiziert ist. Dein Hund kann den Erreger in sich tragen, ohne jemals Symptome zu zeigen. Bei einem begründeten Verdacht bringt ein standardisierter Bluttest Sicherheit. Eine Alternative ist ein Test des Knochenmarks.

Drei Formen

Im wesentlichen unterscheidet man drei Formen der Krankheit, die jeweils unterschiedliche Symptome hervorbringen.

Haut-Leishmaniose

Bei dieser Form entwickelt sich eine Beule, oft aber nicht immer im Gesicht des Hundes. Diese Geschwüre verursachen jedoch keine Schmerzen und heilen oft (ca. 50%) von selbst wieder ab. Haut-Leishmaniose gilt als leichteste Form der Krankheit. Zwar hinterlassen die Beulen häufig Narben, aber diese Form gilt als leichteste mögliche Krankheit und führt nur selten zu weiteren Problemen oder zum Tod. Haut-Leishmaniose ist auch als Bagdadbeule, Aleppobeule oder Orientbeule bekannt.

Schleimhaut-Leishmaniose

Der Hund hat eine Art Dauerschnupfen? Dann könnte er eine mokukutane Leishmanionse haben. Diese befällt die Schleimhäute in Mund und Atemwegen, reizt sie dauerhaft und zerstört sie schließlich. Sie kommt im Grunde nur in Südamerika vor, erfordert aber immer eine Behandlung: Einerseits können verstümmelnde Vernarbungen entstehen; andererseits kann das infizierte Gewebe verschluckt werden und in der Lunge zu weiteren, schweren Entzündungen führen.

Innere Leishmaniose

Das Dum-Dum-Fieber, Schwarze Fieber oder Kala-Azar befällt gleich mehrere Organe, inklusive dem Knochenmark. Vor allem betroffen sind die Milz und die Leber, die sich krankhaft vergrößern und schließlich versagen. Eine Therapie ist hier unbedingt erforderlich – ohne diese verläuft die Leishmaniose in den meisten Fällen tödlich.

Wie helfe ich meinen Hund bei Leishmaniose?

Wenn dein Hund Leishmaniose hat, profitiert er von einer stressarmen Umgebung. Stärkst du aktiv das Immunsystem, kann es bei jungen Hunden sogar zu einer Spontanheilung kommen. Unbehandelt ist die Mittelmeerkrankheit dagegen meist tödlich.
Spezielle Medikamente hemmen das Wachstum der Leishmanien. Diese Medikamente müssen auf den Hund individuell eingestellt werden. In vielen Fällen hat ein betroffener Hund nach wie vor eine gute Lebensqualität. Auch das Erreichen eines hohen Alters ist nach der Diagnose möglich.

Am besten erfolgt die Behandlung durch einen Tierarzt, der sich mit Mittelmeerkrankheiten auskennt. Er kann einen Ernährungsplan aufstellen, der die Behandlung unterstützt. Als Halter eines Hundes mit Leishmaniose solltest du großen Wert auf eine hochwertige Ernährung legen. Besonders wichtig ist es, die Nieren nicht zu belasten.
Symptome, die die Haut betreffen, kannst du mit lindernden Shampoos behandeln. Auch eine allgemein gute Hygiene oder Salben helfen. Dies wirkt aber nur auf die Symptome, nicht auf die Ursachen.

Prävention: Wie schütze ich meinen Hund vor Leishmaniose?

Wenn du mit deinem Hund Urlaub in betroffenen Gegenden machst, achte auf die Saison. Von Juni bis September sind die Sandmücken besonders aktiv. Die Gefahr eines Stiches ist dann am höchsten.

Die kleinen Insekten sind nachtaktiv. Dein Hund sollte daher nicht im freien Schlafen. Moskitonetze helfen ebenfalls bei der Abwehr der Überträger – und schützen auch dich.

Seit 2012 gibt es auch einen Impfstoff gegen Leishmaniose. Dieser von VIRBAC entwickelte Wirkstoff ist sehr effektiv, bietet aber keinen hundertprozentigen Schutz. Der optimale Schutz besteht daher aus Impfung und weiteren Abwehrmaßnahmen. Verschiedene Spot-On-Präparate und Halsbänder gegen Mücken bieten ebenfalls Schutz.

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