Herzwürmer beim Hund: Gefahr besonders am Mittelmeer

Ein kranker Hund mit Herzwprmern

Die Herzwurmkrankheit ist in Europa hauptsächlich im Mittelmeerraum verbreitet, kommt aber auch in Mittelamerika, West- und Südafrika sowie im asiatischen Raum vor. Die Übertragung der Wurmlarven erfolgt ausschließlich durch Stechmücken, die als Zwischenwirte fungieren. Unbehandelt führen Herzwürmer in den meisten Fällen zum Tod des Hundes.

Was sind Herzwürmer und wie verläuft die Ansteckung?

Herzwürmer sind Fadenwürmer, die bis zu 35 cm lang werden können. Die Stechmücke nimmt beim Stich eines infizierten Hundes die Larven des Fadenwurms mit dem Blut auf. In der Stechmücke entwickeln sie sich weiter. Beim erneuten Stich der Mücke gehen die Larven dann auf einen anderen Hund über.

Dort entwickeln sich die Larven zu ihrem letzten Stadium und befallen Blutgefäße sowie Muskeln. Aus den Wurmlarven werden Fadenwürmer, die bei ihrer Wanderung durch die Blutgefäße Lunge und Herz befallen.

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Nach der Paarung von ausgewachsenen Fadenwürmern entstehen neue Wurmlarven, die im Blutkreislauf des Hundes zirkulieren. Ein Mückenstich nimmt diese Larven nun mit auf – der Kreislauf ist damit geschlossen.

Wirtstiere können neben Hunden auch Katzen, Füchse oder Wölfe sein. In selteneren Fällen ist auch der Mensch betroffen.

Wie erkenne ich Herzwürmer beim Hund?

Von der Infektion bis zu den ersten Symptomen (Inkubationszeit) vergehen meist mehrere Monate. Je nachdem, wie stark der Befall des Hundes ist, kommt es zu:

  • Erweiterungen der Lungenarterien
  • Entzündungen der Arterien-Innenwände
  • Verstopfung kleinster Blutgefäße
  • Lungenentzündung
  • Lungenembolie

Bei einem starken Befall mit Herzwürmern verstopfen diese die Venen und Herzklappen, so dass der normale Blutfluss erheblich beeinträchtigt wird. Die verstopften und verengten Arterien können nicht mehr genug Blut zum Herzen führen, wodurch es zu einer Herzinsuffizienz kommt. Die äußerlich sichtbaren Symptome sind:

  • Husten
  • Gewichtsverlust
  • Wassereinlagerungen im Bauch
  • Appetitlosigkeit
  • schnelle Ermüdung
  • Schwäche

Herzwürmer behandeln

Bei plötzlichem Leistungsabfall, Atemnot oder Husten solltest du dringend den Tierarzt aufsuchen. Anhand einer Blutuntersuchung oder einer Röntgenaufnahme vom Brustkorb kann er einen Befall mit Herzwürmern feststellen. Je schneller du nun handelst, desto besser: Die Therapie ist in einem frühen Stadium am erfolgreichsten.

Die Behandlung erfolgt mit wurmabtötenden Medikamenten, die jedoch einige Risiken birgt. Massenhaft absterbende Herzwürmer können die Blutgefäße verstopfen und eine Lungenembolie oder eine allergische Reaktion des Hundes auslösen. In diesem Fall benötigt der Hund zusätzliche Medikamente, um die Reaktion zu dämpfen. Zum Abschluss der Behandlung verabreicht der Tierarzt Medikamente, die die Ausscheidung der Fadenwürmer beschleunigen.

Eine weitere Möglichkeit ist der operative Eingriff am offenen Herzen mit Entfernung der Fadenwürmer. Dieser ist jedoch extrem risikoreich und kostenintensiv.

Herzwürmern vorbeugen

In Gegenden, in denen Stechmücken gehäuft vorkommen, wird zur vorbeugenden Medikamentengabe gegen den Herzwurm geraten. Diese verhindert eine Ansteckung. In den meisten Fällen empfiehlt man zu diesem Zweck den Wirkstoff Ivermectin.

Für dich kann das beim Urlaub wichtig sein. Herzwürmer sind besonders verbreitetet:

  • Auf den Kanarischen Inseln
  • In Spanien
  • In Südfrankreich
  • Im italienischen Po-Delta
  • In Amerika
  • Im Mittelmeerraum
  • In Osteuropa

Neben dem „normalen“ Herzwurm gibt es auch den Französischen Herzwurm. Er ist ein Lungengefäßparasit und kommt in der Schweiz und anderen europäischen Ländern vor. Übertragen wird er vor allem durch Schnecken und befindet sich leider auf dem Vormarsch.

Reist du mit deinem Hund zu diesen Zielen, überlege, ob du deinem Hund prophylaktisch Herzwurm-Medikamente gibst. (Sprich am besten mit deinem Tierarzt, der das Risiko für deinen Hund genau einschätzen kann.) Sicherheitshalber kannst du nach der Heimkehr eine Untersuchung bei deinem Tierarzt einplanen.

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