Wer muss Hundesteuer zahlen?

Hundesteuer: Wer zahlt wie viel und wofür?

Grundsätzlich muss jeder Hundehalter in Deutschland Hundesteuer zahlen. Bei ihr handelt es sich um eine kommunale Steuer. Ob es Ausnahmen gibt und wie hoch die Hundesteuer ausfällt, hängt daher von der Gemeinde ab.

Die Hundesteuer wird von der Gemeinde festgesetzt. Manchmal ist sie dabei direkt an Gesetze des Bundeslandes gebunden. So hängt die Hundesteuer für einen konkreten Hund von verschiedenen Dingen ab.

Das beginnt manchmal bei der Hunderasse: Einige Bundesländer erheben eine sogenannte „Kampfhundesteuer“. Das ist eine erhöhte Gebühr für das Halten von Hunden, die der Verordnungsgeber als gefährlich ansieht. Auch eine Senkung oder ein Erlass ist möglich. Mehrere einzelne Gemeinden verzichten zum Beispiel für einen festgelegten Zeitraum auf die Hundesteuer, wenn der Halter einen Hundeführerschein ablegt.

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Beispiel: Hundesteuer in München

Als Beispiel für die Hundesteuer soll München dienen. Allgemein ist München eine der teuersten Städte Deutschlands. Bei der Hundesteuer liegt sie etwa in der Mitte der Spannbreite. Hier kostet es jährlich 100 Euro „Strafsteuer“, einem Hund ein Zuhause zu geben.

Schwer zu Buche schlagen die sogenannten Kampfhunde: 800 Euro Hundesteuer pro Jahr! Dafür kostet immerhin der Zweithund nicht mehr als der Ersthund. Das ist in Berlin anders – dort sind dann wiederum die Kampfhunde steuerlich mit anderen gleichgestellt. Bezieher von Sozialleistungen können in München einen Erlass der Hundesteuer beantragen.

Warum gibt es überhaupt eine Hundesteuer?

Fälschlich denken viele Hundehalter, die Steuern werden für die Reinigung der Straßen verwendet. Doch Steuern sind keine zweckgebundenen Einnahmen des Staates. Die Hundesteuer ist eine reine Luxussteuer. Sie stammt aus Zeiten, in denen sich nur reiche Leute Tiere zu privaten Zwecken hielten.

Ein Hundehalter wurde damals als jemand angesehen, der viel Geld übrig hat und sich einen Sonderbeitrag für die Allgemeinheit leisten kann. Das ist längst überholt. Dennoch möchte der deutsche Staat auf diese lukrative Einnahmequelle nicht verzichten. Einige Verwaltungen begreifen die Hundesteuer auch als Lenkungsabgabe, um die Anzahl der Hunde im Stadtgebiet zu regulieren.

Hundesteuer gibt es übrigens sonst nur in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und in Luxemburg. Andere europäische und außereuropäische Länder haben diese Steuer abgeschafft oder nie gehabt. Auch in Deutschland gibt es eine Initiative gegen die Hundesteuer. Unter „Stoppt die Hundesteuer“ haben sich der deutsche Tierschutzbund, TASSO, der VDH und das Magazin DOGS zusammengeschlossen.

Kann ich nicht doch irgendwie Hundesteuer sparen?

Generell sind die Chancen eher schlecht. Aber die Möglichkeit gibt es – vielleicht hast du Glück. Polizeihunde, Therapiehunde und Hunde in anderem „Gebrauch“ sind oft von der Steuer ausgenommen. Bei mehreren Hunden kannst du mancherorts sparen, wenn du einen auf dich und den anderen auf deinen Lebenspartner anmeldest. Wenn du berufsbedingt sowieso zwei Wohnungen unterhalten musst, kannst du deinen Hund bei der günstigeren anmelden. Siehe auch: 5 Tipps um Hundesteuer zu sparen (oder auch nicht).

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