Helfen in Not geratenen Hunden seit mehr als 100 Jahren – Interview mit dem Tierheim

Tierheim Aschaffenburg: Logo

Der Tierschutzverein Aschaffenburg hilft in Not geratenen Tieren bereits seit über 100 Jahren. Gegründet wurde er 1889. Seit diesem Zeitpunkt besteht auch das dazugehörige Tierheim. In ihm finden Hunde, Katzen sowie Kleintiere, Exoten und Vögel (wenn auch nur vorübergehend) ein neues Zuhause.

Tierheim Aschaffenburg

Adresse: Wailandtstr. 15, 63741 Aschaffenburg
Tel.: 06021 – 89260
E-Mail: tierinfo@tierheim-aschaffenburg.de
Web: https://www.tierschutzverein-aschaffenburg.de/
Spende fürs Tierheim Aschaffenburg

Betreut werden die Vier- und Zweibeiner von 12 Tierpflegern sowie Auszubildenden zum selbigen Beruf. In der eigenen Tierpension können zudem auch Tiere untergebracht werden, wenn Herrchen oder Frauchen mal Urlaub machen möchte. Wer das Tierheim Aschaffenburg gerne unterstützen möchte, kann dies auf vielen Wegen tun. Zum einen natürlich mit einer Spende. Zum anderen freut sich das Tierheim-Team aber auch immer über viele fleißige Helfer.

Wünschst du dir endlich entspannte Spaziergänge mit deinem Hund? In unserer kostenlosen 3-teiligen Videoserie verrät dir unser Haupthundetrainer Jörg Ziemer die 3 größten Geheimnisse für die perfekte Leinenführigkeit, die du sofort umsetzen kannst. Erfahre jetzt mehr! Jetzt starten

Zum Beispiel als Tierschutzberater für Nachkontrollen nach einer erfolgreichen Vermittlung, oder als Helfer im Flohmarktteam. Auf der Homepage des Tierheims www.tierheim-aschaffenburg.de findet man natürlich auch viele Informationen rund um die Tierheimarbeit sowie über geplante Veranstaltungen. Im Aschaffenburger Tierheim ist jeder Tierliebhaber herzlich willkommen und das Tierheim-Team freut sich auf ihren Besuch.

Interview mit dem Tierheim Aschaffenburg

mydog365 sprach mit der ehemaligen (bis 2012) 1. Vorsitzenden des Tierheims, Frau Christiane Süß.

Ausgesetzt oder vor dem Tierheim angebunden – wie kommen die Tiere am häufigsten zu Ihnen ins Tierheim Aschaffenburg? Hat sich die Zahl der anonym ausgesetzten Tiere in den letzten Jahren erhöht?
Die anonym ausgesetzten Tiere sind unsere vermeintlichen „Fundhunde“, die nicht mehr abgeholt werden. Dies kommt jede Woche vor.

Hund oder Katze – welchen Vierbeiner müssen Sie häufiger bei sich aufnehmen? Gibt es da von Jahr zu Jahr Unterschiede?
Katzen – da für die Leute das Wort „Kastration und Kennzeichnung“ noch immer Fremdwörter sind. Leider.

Wie hoch ist ungefähr Ihre Vermittlungsquote bei Hunden? Hat sich das über die Jahre verändert?
Es hat sich nicht geändert. Wir vermitteln pro Jahr ca. 30 Hunde.

Arbeiten bei Ihnen hauptsächlich ausgebildete Tierpfleger oder nur Ehrenamtliche Mitarbeiter?
Wir haben fest angestellte ausgebildete Tierpfleger, ehemalige Zootierpfleger sowie Auszubildende. Zusätzlich helfen immer wieder Ehrenamtliche.

Sommerferien oder nach der Weihnachtszeit – wann werden Ihrer Erfahrung nach die meisten Tiere in Aschaffenburg ausgesetzt? Haben Sie eine Idee, warum es da Abweichungen geben könnte?
Weder noch – das ganze Jahr ist „Saison“. Hier handelt sich um ein altes Märchen. Früher mag es so gewesen sein. Jetzt werden täglich Tiere ausgesetzt.

Sachspenden (Futter, Spielzeug) oder Geldspenden – was wird häufiger gespendet? Was ist ihnen tendenziell am Liebsten und warum?
Sach- und Geldspenden erhalten wir regelmäßig . Absolut notwendig, damit der Verein überlebt. Wir bevorzugen aber , um Durchfällen aufgrund von ständigem Futterwechsel, das Trockenfutter, welches wir füttern.

Führen Sie nach einer erfolgreichen Vermittlung regelmäßige Kontrollbesuche durch? Und wenn ja – wie sind dabei Ihre Erfahrungen?
Soweit möglich, führe ich Kontrollen durch. Leider habe ich keine Unterstützung und somit einen Rückstand bei den durchzuführenden Kontrollen. Ich erlebe Gutes, z.B. dass unsere Ratschläge umgesetzt wurden, aber auch manchmal beratungsresistente Menschen.

Viele Menschen stellen es sich bestimmt ganz einfach vor, einen Hund aus dem Tierheim Aschaffenburg zu adoptieren. Aber nach welchen Kriterien entscheiden sie, ob ein potentieller Besitzer für einen Hund geeignet ist?
Wenn sich Leute bei uns einen Hund aussuchen, wird zunächst ein Beratungsgespräch geführt. Welche Bedürfnisse hat der ausgesuchte Hund – welche Vorstellungen haben die Interessenten.

Anschließend bekommen die Leute einen Interessentenbogen zum Ausfüllen überreicht. Wir wollen ja nähere Einzelheiten über die aktuelle Situation der Leute erfahren. Z. B. Mietwohnung oder Eigentum, wie viel Zeit ist für das Tier vorhanden, ist man bereit, eine Hundeschule zu besuchen. Auch wenn man Hundeerfahrung hat.

Die Interessenten müssen einige Male kommen, damit das Tier auch die Chance hat, den Menschen kennen zu lernen. Dann bieten wir einen „Probetag“ an, damit die Leute sehen, wie sich das Tier zuhause gibt und ob der Hund sich dort wohlfühlt.

Wie groß ist ungefähr die Quote der zurückgebrachten Tiere? An welchen Gründen scheitert die erfolgreiche und langfristige Vermittlung größtenteils?
Es kommt leider vor, dass ein Hund auch zurückkommt. Froh sind wir, dass es relativ selten vorkommt. Oft wurden vorher mehrfach angesprochene Probleme des Hundes durch die Menschen ignoriert oder es wurde uns nicht zugehört, was wir alles zu dem Tier sagen konnten.

Was sind die häufigsten Gründe, für eine Abgabe des Tieres bei Ihnen?
Meist Trennung oder man hat dann doch keine Zeit für das Tier. Oder der junge Hund ist „plötzlich“ so lebhaft.

Kann man Sie nur mit Sach- oder Geldspenden unterstützen, oder gibt es Möglichkeiten Sie mit „Man-Power“ zu unterstützen, wie z.B. regelmäßige Gassigänge oder Spieleinheiten mit den Hunden?
Bei den Hunden sind wir gut versorgt mit über 40 Gassigängern. Für die anderen Tiere könnten wir Unterstützung gebrauchen.

Zum Schluss noch eine etwas persönlichere Frage: Gibt es eine besonders schöne Story eines Tieres, z. B. dass ein Hund nach ganz langer Zeit durch Zufall wieder zu seinen Besitzern zurückgefunden hat
Generell bin ich überglücklich, wenn ein Tier, das Jahre bei uns war, endlich noch eine Chance bekommt und in ein neues Zuhause umziehen darf. So z. B. unsere Kangalhündin Nazli.

Im Alter von einer Woche ins Tierheim gekommen, ihre Welpen- und Junghundezeit im Tierheim verbracht. Erwachsen geworden und dann endlich nach 6 Jahren (!!!) ein Zuhause zu bekommen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte gib deinen Name an