Oskar durfte nach 4 Monaten zurück zu seinem Herrchen – Interview mit dem Tierheim Rastatt

Tierheim Rastatt: Logo

Im Tierheim Rastatt leben nicht nur Hunde, sondern auch Katzen, Degus, Zwergkaninchen, Frettchen, Rotwangenwasserschildkröten und Kanarienvögel. Um die ganzen vier- und zweibeinigen Tierheimbewohner kümmern sich vier Tierpflegerinnen – dazu gehört auch eine Auszubildende.

Tierheim Rastatt

Adresse: Klärwerkstr. 2, 76437 Rastatt
Tel.: 07222 – 2 14 24
E-Mail: info@tierheim-rastatt.de
Web: https://www.tierheim-rastatt.de/
Spende fürs Tierheim Rastatt

Gemeinsam mit dem gesamten Team, sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern, hat sich das Tierheim Rastatt als Ziel gesetzt, Fundtieren, sowie herrenlosen Tieren zu helfen und sich für den Tierschutz einzusetzen. Platz finden die Tierheimbewohner in den vielen, speziell auf die Tiere abgestimmten, Außen- und Innenflächen, wie der großen Hundehalle oder den Katzenzimmern mit großzügigen Außenzwingern.

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Die kleinen Bewohner sind in den geräumigen Kleintiergehegen und in den Kleintierzimmern untergebracht. Die Haltung in kleinen Käfigen wird im Tierheim Rastatt auf ein Minimum beschränkt. Diesen Komfort haben aber nicht nur die Bewohner des Tierheims.

In der eigenen Pension kann man seine Vierbeiner gewissenhaft „Urlaub“ machen lassen, wenn man selbst mal in die Ferien fährt. Wer die Arbeit des Tierheims gerne unterstützen möchte, der kann dies sehr gerne mit einer Spende tun.

Aktuell sammelt das Tierheimteam Spenden, um eine Computertomographie (CT) bei dem schicken Dobermannrüden „Pablo“ durchführen zu lassen. Die vermeintlichen Besitzer haben Pablo vor dem Tierheim angebunden und ihm seinem Schicksal überlassen.

Leider hat der gutmütige Rüde ab und an kleine „Aussetzer“, weswegen er sein Hundeleben nicht so richtig genießen kann. Um festzustellen, was genau Pablo fehlt und um ihn so ggf. behandeln zu können, hat das Tierheim Rastatt einen Spendenaufruf für Pablos notwendige Untersuchung gestartet – schon mit den ersten Erfolgen. 🙂

Das Tierheim Rastatt freut sich natürlich auch über jeden Tierliebhaber, der gerne ein Tier adoptieren möchte. Die Türen stehen hier für jeden Tierfreund offen und das Team des Tierheims Rastatt freut sich auf ihren Besuch.

Interview mit dem Tierheim Rastatt

mydog365 sprach mit der Tierpflegerin, Frau Romina Deidda und dem gesamten Team des Tierheims Rastatt.
Ausgesetzt oder vor dem Tierheim angebunden – wie kommen die Tiere am häufigsten zu Ihnen ins Tierheim Rastatt? Hat sich die Zahl der anonym ausgesetzten Tiere in den letzten Jahren erhöht?
Die meisten Katzen kommen als Fundkatzen in unser Tierheim. Manchmal ziehen die Besitzer in eine neue Wohnung und lassen ihre Katze einfach am alten Wohnort zurück. Der Großteil der Hunde wird von den Besitzern direkt abgegeben.

Hund oder Katze – welchen Vierbeiner müssen Sie häufiger bei sich aufnehmen? Gibt es da von Jahr zu Jahr Unterschiede?
Es kommen viel mehr Katzen zu uns ins Tierheim. Zum Glück ist unsere Kapazität für diese größer.

Wie hoch ist ungefähr Ihre Vermittlungsquote bei Hunden? Hat sich das über die Jahre verändert?
Die Vermittelungsdauer der Hunde ist unterschiedlich. Je nach Alter und Rasse wird ein Hund schneller vermittelt oder bleibt länger im Tierheim. Ein Wandel lässt sich dahin gehend erkennen, dass die Menschen keine Scheu mehr haben auch schwarze Hunde zu adoptieren, wie das noch vor ein paar Jahren leider der Fall war.

Arbeiten bei ihnen hauptsächlich ausgebildete Tierpfleger oder nur Ehrenamtliche Mitarbeiter?
Aus finanziellen Gründen kann das Tierheim leider nur wenige ausgelernte Tierpfleger fest anstellen. Daher sind wir immer auf die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer angewiesen.

Sommerferien oder nach der Weihnachtszeit – wann werden Ihrer Erfahrung nach die meisten Tiere in Rastatt ausgesetzt? Haben Sie eine Idee, warum es da Abweichungen geben könnte?
Für uns erscheint die Aussage, dass vor den Sommerferien viele Tiere ausgesetzt werden klischeehaft. Denn wir bemerken nur, dass oft alte, kranke Tiere ausgesetzt werden, für die die Besitzer keine Tierarztkosten aufbringen wollen oder können. Ansonsten sind die Zahlen der ausgesetzten Tiere unter dem Jahr gleich.

Sachspenden (Futter, Spielzeug) oder Geldspenden – was wird häufiger gespendet? Was ist ihnen tendenziell am Liebsten und warum?
Primär freuen wir uns über jede noch so kleine Geld- oder Sachspende. Futterspenden benötigen wir, damit wir unser Futter nicht selbst kaufen müssen; Geldspenden sind jedoch auch sehr wichtig, um beispielsweise unsere Tierarztkosten decken zu können. Dankbar sind wir über jede Spende egal welcher Art.

Führen sie nach einer erfolgreichen Vermittlung regelmäßige Kontrollbesuche durch? Und wenn ja – wie sind dabei Ihre Erfahrungen?
Nach jeder Vermittlung wird eine Nachkontrolle durchgeführt, wobei wir mit unseren Vermittlungen weitgehend überaus zufrieden sind. Zu unserer Freue besuchen uns viele Familien regelmäßig mit ihren adoptieren Schützlingen.

Viele Menschen stellen es sich bestimmt ganz einfach vor, einen Hund aus dem Tierheim Rastatt zu adoptieren. Aber nach welchen Kriterien entscheiden sie, ob ein potentieller Besitzer für einen Hund geeignet ist?
Wir entscheiden immer im Team ob ein Interessent auch für das auserwählte Tier geeignet ist. Dafür stellen wir gezielte Fragen um ein Bild von der eventuell neuen Familie und Umgebung des Tieres zu erfassen. Viele denken, wir würden unsere Tiere an jeden hergeben, doch wir entscheiden immer für das Wohl des Tieres und möchten natürlich, dass jedes Tier für den Rest seines Lebens den am meist geeigneten Platz erhält.

Wie groß ist ungefähr die Quote der zurückgebrachten Tiere? An welchen Gründen scheitert die erfolgreiche und langfristige Vermittlung größtenteils?
Gerade Hunde verhalten sich manchmal im Tierheim anders wie Zuhause. Um eine erfolglose Vermittlung zu verhindern, können die Interessenten eines Hundes ihn zunächst für eine Probewoche mit nach Hause nehmen und auch dort zu schauen, ob die Familie und der Hund optimal zusammen passen.

Zum Teil werden Hunde zurück gebracht, weil die neuen Besitzer sie ab dem ersten Tag auf jedes Bett und Sofa lassen und ihnen keinerlei Grenzen aufzeigen und die Hunde daher nach einigen Tagen denken, sie müssten die Rolle des Rudelführers einnehmen. Viele Menschen entscheiden sich zu schnell und unbedacht für ein Tier.

Was sind die häufigsten Gründe, für eine Abgabe des Tieres bei Ihnen im Tierheim Rastatt?
Als häufigster Grund wird uns eine Allergie genannt. Hunde werden oft wegen den Kindern der Familie abgegeben, da sie auf die Kinder zum Teil aggressiv reagieren, was meist daran liegt, dass die Hunde aufgrund der Kinder kaum mehr beachtet werden und die Hunde deshalb eine Eifersucht auf die Kinder entwickeln.

Kann man Sie nur mit Sach- oder Geldspenden unterstützen, oder gibt es Möglichkeiten Sie mit „Man-Power“ zu unterstützen, wie z.B. regelmäßige Gassigänge oder Spieleinheiten mit den Hunden?
Unterstützen kann man uns neben Spenden auch sehr gerne mit ehrenamtlicher Tätigkeit. Gerade morgens brauchen wir viele Leute, die bei der Fütterung und den Putzarbeiten mit anpacken. Zu den Öffnungszeiten kann man dann mit den Hunden spazieren gehen oder sich zum Schmusen in die Katzenzimmer setzen.

Zum Schluss noch eine etwas persönlichere Frage: Gibt es eine besonders schöne Story eines Tieres, z.B. dass ein Hund nach ganz langer Zeit durch Zufall wieder zu seinen Besitzern zurückgefunden hat?
Vor Kurzem hatten wir den Rottweilerrüden Oskar zur Pension im Tierheim, da sein Besitzer stark erkrankt war und die Frage für lange Zeit im Raum stand, ob er sich überhaupt wieder erholen würde, um Oskar wieder bei sich aufnehmen zu können.

Beide litten natürlich sehr unter dieser Situation. Doch seine Tochter gab die Hoffnung auf eine baldige Genesung nicht auf und der Wille für Oskar wieder sorgen zu können, gab dem Besitzer großen Ansporn und Kraft. Nach vier Monaten war es tatsächlich so weit und Oskar durfte das Tierheim verlassen und zu seinem Herrchen zurück.

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