Vom Wolf zum Hund

Vom Wolf zum Hund: Die Entwicklung

Der Hund ist ein domestiziertes Tier. Er stammt jedoch vom Wolf ab, der nach wie vor wild lebt. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten haben diese Tiere heute?

Auch wenn verschiedene Organisationen inzwischen versuchen, Wölfe neu anzusiedeln: Die meiste Zeit waren sie eine sehr reale Bedrohung für die Menschen. Dennoch begannen sie früh, den Wolf zu domestizieren.

Der erste Einsatz von Hunden geschah vermutlich zur Hilfe auf der Jagd. Der frühe Mensch züchtete neue Jungtiere und zog sie von Geburt an auf. Später dienten Hunde zum Schutz des Hofes. Wann genau die erste Domestizierung stattfand, ist umstritten. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass es Haushunde bereits seit 140.000 Jahren gibt. Andere Forscher deuten Fossilienfunde so, dass die ersten zahmen Hunde vor 40.000 Jahren entstanden.

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Was unterscheidet Hund und Wolf?

Heute gibt es eine Reihe ganz unterschiedlicher gezüchteter Hunderassen. Die Ur-Hunde unterschieden sich vor allem durch ihre geringere Größe von den Wölfen. Der gesamte Kopf, die Zähne und das Gehirn verkleinerten sich. Der muskulöse Körper entwickelte sich zierlicher als bei den Wölfen.

Forscher vermuten, dass sich diese Erscheinungen durch das Zusammenleben mit den Menschen herausbildeten. Haushunde werden regelmäßig gefüttert, sie haben einen geborgenen Schlafplatz und werden von den Menschen geführt. Sie müssen sich nicht mehr wie die Wölfe dem Überlebenskampf in der freien Natur stellen.

Hunde haben gelernt, dass Menschen für sie sorgen. Deshalb zeigen viele Hunderassen heute auch im Erwachsenenalter noch welpenhafte Verhaltensweisen. Das gilt nicht nur beim Spielen und Toben, sondern allgemein. Die Wissenschaftler erklären mit diesem lebenslangen kindlichen Verhalten der Hunde, dass sie „stubenrein“ geworden sind.

Bei Wölfen achten nur die jugendlichen Tiere darauf, dass sie ihr Lager sauber halten. Bei erwachsenen Wölfen verliert sich diese Eigenschaft. Auch die Lautäußerung des Bellens ist typisch für junge Wölfe. Erwachsene Wölfe bellen nicht mehr, sie äußern sich in dem typischen Wolfsgeheul.

Haushunde haben im Laufe ihrer Domestikation ein großes Repertoire an Lautäußerungen entwickelt. Diese ermöglichen ihnen die Verständigung mit ebenfalls domestizierten Artgenossen. Auch zwischen Hund und Mensch hat sich ein System der Kommunikation mit verschiedenen Lautäußerungen entwickelt.

Wölfe halten ihren Schwanz in der Regel in der Waagerechten oder senken ihn gestreckt nach unten. Hunde halten ihre Rute eher nach oben. Manche Rassen ringeln ihren Schwanz auch ein. Die Anlage der Violdrüse beim Wolf hat sich beim Haushund stark verändert.

Hündinnen können zweimal im Jahr Welpen austragen. Bei Wölfinnen ist dies nur einmal möglich. Die Fährten, die durch die Ballenabdrücke entstehen, unterscheiden sich bei Wolf und Hund. Der Verlauf der Fährte eines ganzen Wolfsrudels kann über lange Strecken vollkommen geradlinig verlaufen. Die Fährte eines Hundes zeichnet sich durch suchendes Umherlaufen aus.

Was haben Hund und Wolf noch gemeinsam?

Im Laufe der Jahrtausende haben Wölfe und Hunde sich unterschiedlich entwickelt. Dennoch existieren einige ausgeprägte Gemeinsamkeiten. Wolf und Hund bevorzugen das gleiche Futter. Sie haben die gleichen Fressgewohnheiten. Viele Haushunde werden heute mit Trockenfutter ernährt. Das entspricht ihren Ernährungsbedürfnissen nicht wirklich.

Wie Wölfe bevorzugen sie beim Fressen das Hineinschlingen von wenig oder nicht zerkauter Nahrung. Auch der Jagdtrieb ist als Erbe der Wölfe bei unseren Haushunden noch stark ausgeprägt. Allerdings muss der Haushund nicht mehr jagen, um zu überleben.

Die meisten Hunde haben keinen ausgeprägten Tötungstrieb mehr. Sie betrachten die Jagd als Spiel. Haushunde beißen zwar mitunter zu, ein Wolf würde jedoch ein Wild kraftvoll und gezielt töten.

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