Verbeugen (Hundetrick)

Schwierigkeit: Fortgeschrittene

Material:

  • Klicker
  • Leckerli

Das sollte dein Hund schon können:

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  • Sitz
  • Bleib
  • Clickern

Verbeugen ist ein schöner Trick, um den Hund geistig auszulasten ohne ihn stark zu belasten – und das an jedem Ort. Außerdem ist er ein passender Abschluss für Trickdog- oder Dogdance-Vorführungen, also auch ein kleines Show-Element. Beachte auch unsere grundsätzlichen Hinweise zu Hundetricks.

Schritt 1: Den Hund in die gewünschte Position führen

In diesem Schritt soll der Hund die gewünschte Position einnehmen. Das erreichen wir über ein Leckerli in unserer Hand.

Die Ausgangsposition ist der stehende Hund. Dafür schiebst du die Hand zwischen den Vorderbeinen des Hundes Richtung Brustkorb: Der Hund muss sich nach unten beugen, um an das Leckerli zu kommen. Dabei wichtig: Der Po darf nicht gleichzeitig mit auf den Boden gehen, denn der Hund soll stehenbleiben und nur vorn heruntergehen.

Hand mit Leckerli zwischen Pfoten
Die Hand mit dem Leckerli zwischen die Pfoten: Der Hund muss sich nach unten strecken.

Sobald dein Hund auch nur leicht vorn heruntergeht, kommt ein Klick und er bekommt sofort das Leckerli. Dadurch kommt er nicht auf die Idee und hat auch gar keine Zeit, sich hinzusetzen oder hinzulegen. Wichtig ist also eine ganz schnelle Belohnung schon beim ersten kleinen Erfolg.

Der Klick erfolgt immer genau dann, wenn der Hund vorn nach unten geht. Gelingt dies, beugt sich dein Hund also vorn herunter, ohne sich dabei hinzusetzen, kannst du zum nächsten Schritt übergehen.

Schritt 2: Der Hund soll die Position länger halten

Im ersten Teil haben wir den Hund in die Position gelockt, die wir später mit dem neuen Kommando verknüpfen wollen. Im zweiten Schritt soll diese Position länger vom Hund gehalten werden. Dafür gehst du so vor:

Führe deinen Hund wieder mit der Hand und dem Leckerli in die gewünschte Position. Belohne ihn jetzt so, dass er das Leckerli nur in dieser Position bekommt, nicht also beim Auflösen. Achte darauf, dass er sich dabei nicht hinlegt: Um das zu vermeiden, steigere die Dauer des Haltens der Position nur langsam.

Verbeugungs-Position halten.
Diese Position mit Belohnung nun ein wenig länger halten.

Tipp: Um den Hund dazu zu bewegen, die Position länger zu halten, kannst du ihm nach und nach mehrere Leckerlis aus der Hand geben. Natürlich gibt es nur dann weitere Leckerlis, wenn der Hund mit dem Oberkörper heruntergebeugt bleibt. Auch hier kommt der Klick wieder, sobald der Hund in die Position geht. Sollte dein Hund ins Platz gehen, locke ihn mit der Hand und dem Leckerli wieder in den Stand.

Steigerung: Nun kannst du versuchen, die Hand wegzulassen und den Hund mit dem Bleib-Kommando dazu zu bringen, in dieser Position zu verharren. Der Hund wird also mit Hand und Leckerli in die Verbeugen-Position gebracht, bekommt aber keine Belohnung. Stattdessen ziehst du die Hand weg und erteilst das Bleib-Kommando.

Wenn dein Hund daraufhin in dieser Haltung bleibt, belohne ihn sofort mit dem Klick und einem Leckerli. Schnelligkeit ist hierbei entscheidend. Wenn der Hund 1 Sekunde in der Position bleibt, obwohl deine Hand weg ist, ist das bereits ein Lernerfolg, den du sofort belohnen solltest.

Falls dein Hund sich hinlegt, beginne einfach wieder von vorn.

Schritt 3: Die eigene Position verändern

Hat dein Hund sicher verstanden, dass er sich nicht ins Platz legen, sondern nur mit dem Oberkörper nach unten beugen soll, kannst du mit dem 3. Schritt beginnen. Jetzt soll dein Hund lernen, sich zu verbeugen, wenn du ihm nicht mehr gegenübersitzt, sondern stehst. Erst kannst du ihm dabei noch mit Locken helfen. Später wird es unser Ziel sein, nur noch mit Körpersprache zu arbeiten.

Verbeugen mit variierenden Positionen.
Positionen variieren: Trainer steht, Hund verbeugt sich.

Außer, dass du nun stehst, ist der Ablauf derselbe: Führe deinen Hund mit der Hand in die Verbeuge-Position, nimm die Hand weg und belohne ihn mit Klick und Leckerli, wenn er die Position hält.

Tipp: Sollte der Hund unkonzentriert werden und Unsicherheiten zeigen, beende das Training (natürlich mit einem Erfolgserlebnis) und mache später mit neuer Konzentration weiter.

Wichtig: Erwische immer den passenden Zeitpunkt für das Belohnen. Hierfür brauchst du eine gute Reaktion: Die Belohnung muss erfolgen, bevor sich der Hund hinlegen oder etwas anderes tun will.

Schritt 4: Ein Kommando einführen

Wenn dein Hund die Position einnehmen und auch eine zeitlang halten kann und du dabei auch stehen oder dich etwas bewegen kannst, ist es Zeit für den nächsten und letzten Schritt: Nun wird das passende Kommando eingeführt, mit dem dein Hund dann das Kommando erkennen und ausführen kann.

Das Besondere daran: Es ist kein gesprochenes Kommando, sondern eine über die Körpersprache vermittelte Botschaft. Das Gute an dieser Variante ohne Worte: Hunde lernen viel schneller durch Gesten.

Gemeinsame Verbeugung
Der Abschluss: Ihr verbeugt euch gemeinsam am Ende eurer Show.

Jetzt geht es also darum, dass dein Hund lernen soll: Wenn du dich verbeugst, soll er sich auch verbeugen.

Und so gehst du vor: Am Anfang verbeugst du dich, hilfst deinem Hund aber noch auf die in den ersten Schritten eingeübte Weise, sich zu verbeugen. Das Ziel ist es, dass der Hund durch mehrmalige Wiederholung dann versteht, dass er sich verbeugen soll, wenn du dich verbeugst.

Tipp: Achte darauf, die Geste deutlich und immer gleich auszuführen. Unmittelbar aus der Verbeugung heraus geht deine Hand herunter zu deinem Hund, um ihn in die Position zu führen. Belohnt wird wieder mit Klick und Leckerli, wenn er in der Verbeugen-Position ist.

Steigerung: Zum Festigen des Kommandos gehört neben dem Halten der Position auch die Auflösung/das Beenden durch dich. Signalisiere deinem Hund deutlich, wann er die Position verlassen darf.

Den Lernerfolg erkennst du, wenn der Hund bereits in die Verbeugeposition geht, sobald du dich verbeugst. Denn dann verbindet dein Hund deine Körpersprache mit dem Verbeugen und führt diese Handlung aus, ohne dass du ihn mit der Hand führen musst. Die Belohnung wartet natürlich trotzdem.

Auf jeden Fall kannst du nun versuchen, gar nicht mehr mit der Hand nachzuhelfen. Sobald dein Hund auf dein Verbeugen ebenfalls mit Verbeugen reagiert (und sei es nur der Ansatz), belohne ihn sofort mit Klicker und Leckerli. Je besser dein Hund mit dem Klickertraining klarkommt, desto leichter wird ihm das Erlernen dieses Tricks fallen. Er versteht mit diesem Hilfsmittel schneller, für welche Handlung er belohnt wird und was er für das Leckerli tun muss – und du kannst einen Klick zielgenauer setzen als eine andere Belohnung.

Wenn der Hund sich auf deine Verbeugung hin auch verbeugt, habt ihr das Kommando erfolgreich gelernt und könnt es an verschiedenen Orten durchführen, um es zu festigen. Viel Spaß dabei!

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