Inhalt dieses Artikels
Optisch auffallend durch sein außergewöhnliches Fell wird der Weimaraner gerne als der Graue bezeichnet. Diese Vollblutjagdhunde sind keinesfalls als bloßes Prestigeobjekt geeignet. Wenn du planst, die nächsten Jahre gemeinsam mit einem Weimaraner zu leben, solltest du immer daran denken, dass diese Rasse viel Zeit erfordert und besondere Ansprüche hat.
Weimaraner
Herkunft: Deutschland
Gewicht: 25-40 kg
Größe (Widerrist): 57-70 cm
Lebenserwartung: 10-12 Jahre
Aktivitätsbedarf:
Futterbedarf:
Fellpflege:
Stadteignung:
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Krankheitsgefährdung: Hüftdysplasie, Magendrehung, Epilepsie
Verwendung: Jagdhund
Geeigneter Sport: Jagdersatzsport (Fährtensuche, Mantrailing), Ausdauer (Joggen, Reitbegleitung)
FCI: Nr. 99 (Gr. 7, Skt. 1.1)
Wesen
Die auffälligste Eigenschaft des Weimaraners ist seine Jagdleidenschaft. Genau diese Passion fordert den Halter von Beginn an. Der Weimaraner bringt viele Eigenschaften mit, die für die Jagd notwendig sind, Nicht-Jäger jedoch häufig (über-) fordern.
Die Kunst bei der Haltung besteht darin, seinen Jagdtrieb zu nutzen, ihn aber gleichzeitig unter Kontrolle halten zu können. Hast du seinen Jagdtrieb nicht im Griff, sucht sich der Hund eigene Wege seine Lieblingsbeschäftigung auszuleben. Dies kann auch zu aggressivem Verhalten führen.
Neben seiner Leidenschaft ist der Weimaraner ein vielseitiger Gebrauchshund, der nicht allzu temperamentvoll ist. Er gilt als sensibler, hochintelligenter und selbstständiger Hund. Seinem Halter gegenüber zeigt er sich anhänglich; das gilt ebenfalls für sein Rudel. Mancher empfindet den Weimaraner als geradezu aufdringlich.
Unterschätze niemals die Kreativität der Weimaraner: Sie können sehr verfressen sein und nutzen alles, was ihnen in den Sinn kommt, um etwas Essbares zu ergattern. Auch den Schutztrieb und die Mannschärfe eines Weimaraners solltest du nicht unterschätzen.
Dieser Schutztrieb und die exzellenten Spürnase machen Weimaraner zu einem gerne als Bomben- und Drogenspürhund eingesetzten Diensthund bei der US-amerikanischen Polizei. Seine Eigenheiten sind bei dieser Arbeit sogar von Vorteil. Als Familienhund ist er hingegen nicht ganz einfach.
Erziehung
Als zukünftiger Weimaraner-Halter solltest du unbedingt Erfahrung in der Hundeerziehung haben. Der Weimaraner ist hochintelligent und erkennt Schwächen im Führungsstil seines Menschen sofort. Diese nutzt er schamlos aus. Durch seinen Jagdtrieb ist es unumgänglich, den sicheren Gehorsam zu gewährleisten.
Nicht selten gelingt es ihm, seinem Menschen Respekt beizubringen. Du solltest unbedingt konsequent, ruhig und gelassen sein. Erziehung mit Gewalt und falsch verstandener Härte ist kontraproduktiv. Denn für einen Weimaraner bedeutet gute Führung nicht nur, klare Ansagen zu treffen, sondern auch, ihn und seine Entscheidungen zu respektieren, wo dies möglich ist. Auf stumpfes Lernen reagiert er meist mit Totalverweigerung.
Im Hinblick auf den Schutztrieb dieses Hundes und seine Bereitschaft Familie und Haus jederzeit zu beschützen ist eine gute Sozialisierung auf Menschen unerlässlich.
Sport
Der Weimaraner hat als passionierter Jagdhund eine feine Spürnase. Aktive Jagd wäre daher auch die ideale Beschäftigung für ihn. Sollte dies nicht möglich sein, solltest du ihm eine möglichst ähnliche Alternativ-Beschäftigung anbieten. Denn ein unausgelasteter Weimaraner wird schnell zum „Problemhund“ – das Dasein als reiner Begleithund füllt ihn nicht aus.
Weimaraner lieben es, die meiste Zeit draußen herumzuschnüffeln. Ideal sind daher Suchspiele, Jagdersatzbeschäftigung wie Fährtensuche, Dummy-Arbeit oder Mantrailing. Diese fordern ihn geistig und halten ihn gleichzeitig fit.
Daneben braucht er jede Menge Auslauf. In Verbindung mit Nasenarbeit kann der Weimaraner dich zum Joggen, beim Reiten oder beim Rad fahren begleiten. Dazu muss sein Jagdtrieb aber absolut sicher beherrscht sein.
Nur ein großer Garten und lange Spaziergänge reichen dem Weimaraner keinesfalls aus. Er braucht eine Kombination aus Bewegung und Arbeit.
In der Stadt
In einer Stadtwohnung musst du sehr viel Zeit aufbringen können, um diesem Hund gerecht zu werden. Das ist sicher möglich, insbesondere wenn du zwar in der Stadt wohnst, deinen Weimaraner aber im Beruf als Arbeitshund seinen Neigungen gemäß einsetzt. Dann kann er auch in der Stadt ein zufriedener Hund werden. Als purer Familien- oder Begleithund für die Stadt ist er ungeeignet.
Aussehen
Markant und auffällig ist das silbergraue kurze Fell der Weimaraner (daher auch die Grauen). Deutlich seltener gibt es auch langhaarige Weimaraner. Das Fell ist kräftig, dicht und glatt anliegend. Unterwolle ist gar nicht oder kaum vorhanden. Die Farben reichen von Silber- bis Mausgrau. Es macht ihn mit Sicherheit zu einem der schönsten Jagdhunde, was durch seine elegante, schlanke und muskulöse Statur unterstützt wird.
Die Augen des Weimaraners beginnen immer blau und wechseln dann in Richtung der Fellfarbe.
Weimaraner Rüden werden etwa 30 bis 40 kg schwer, die Weibchen sind rund fünf Kilogramm leichter. Die Widerristhöhe der Rüden liegt bei etwa 59 bis 70 cm, bei den Weibchen 57 bis 65 cm.
Herkunft
Um die Entwicklungsgeschichte und Herkunft dieser Rasse gibt es zahlreiche Theorien: Arabische Windhunde sollen zu seinen Vorfahren zählen; oder hauptsächlich der Deutsch Kurzhaar. Nachgewiesen ist, dass diese Rasse zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach am Hof zu Weimar gehalten wurde. Damals ging es bei ihm ausschließlich um die Leistung bei der Jagd. Das Aussehen war noch variabel.
1880 wurden die hübschen Grauen erstmals auf einer Ausstellung in Berlin präsentiert.
Erste Züchtungen und Erfassung im Zuchtbuch fanden um 1890 statt. Im Jahr 1897 folgte die Gründung des Weimaraner Klub e. V. Dieser existiert bis heute (Link).
In den letzten Jahren wurden Weimaraner zu einem Modehund: Insbesondere in den USA gewann das Aussehen des „Grey Ghost“ an Bedeutung. Schon nach dem Zweiten Weltkrieg requirierten die Amerikaner fast alle Zuchtstämme. Durch die Hündin von Präsident Eisenhower kam die Rasse besonders in Mode. Auch heute ist er ein beliebter und häufig eingesetzter Diensthund, der mit solcher Auslastung auch Erfüllung findet. Aber meist wird dort eher nach Aussehen als Leistung gezüchtet.
Der deutsche Klub berücksichtigt hingegen vor allem die jagdlichen Fähigkeiten des Weimaraners. Das Ziel ist, mit 100 bis 130 Würfen pro Jahr (ca. 600 Welpen) den Bestand in Deutschland (ca. 6000 bis 7000 Tiere) konstant zu halten. Viele Züchter geben ihre Welpen nur an Jäger ab.
Pflege
Das kurze Fell des Weimaraners bedarf keiner großen Pflege. Es reicht völlig aus, wenn du deinen Hund regelmäßig bürstest.
Die Ernährung solltest du unbedingt an die Auslastung des Hundes anpassen. Weimaraner schlemmen gerne und schnappen sich auch gerne einen ungeplanten Snack zwischendurch. Fehlt dabei die körperliche Auslastung, setzen sie schnell Fett an.
Gesundheit
An sich ist der Weimaraner ein robuster und gesunder Hund mit einer Lebenserwartung zwischen 10 und 14 Jahren. Eine der bekanntesten Krankheiten, die fast alle Hunderassen betrifft, ist die erblich bedingte Hüftgelenksdysplasie oder kurz HD. Bei der Anschaffung solltest du daher Wert auf die Gesundheit der Elterntiere legen. Seriöse Züchter führen meist von sich aus Untersuchungen durch.
Weimaraner gelten zudem als anfällig für Magendrehungen. Um diesen vorzubeugen, solltest du deinen Hund statt einmal mit einer großen Menge lieber mehrmals täglich mit kleineren Portionen füttern. Anstrengung mit einem frisch gefüllten Magen solltest du ebenfalls vermeiden.
Bei einigen Weimaranern kommt Epilepsie vor. Zwar ist diese nicht heilbar, aber eine gut abgestimmte Ernährung kann dazu beitragen, Anfälle zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Medikamente helfen inzwischen ebenfalls.