Chihuahua: Der kleinste Hund der Welt

Hunderasse Chihuahua: Ein junger, reinrassiger Chihuahua blickt frontal in die Klammera, auf einer kargen Wiese.

Kein modisches Accessoire, sondern ein echtes Überraschungspaket. Der Chihuahua erobert die Herzen nicht nur durch sein einzigartiges Erscheinungsbild, sondern auch durch Intelligenz, Sportlichkeit und Wesensstärke. Seine legendäre Vergangenheit gibt noch heute Rätsel auf.

Chihuahua

Herkunft: Mexico
Gewicht: 1,5-3 kg
Größe (Widerrist): 15-20 cm
Lebenserwartung: 11-16 Jahre

Aktivitätsbedarf: +++--
Futterbedarf: +----
Fellpflege: ++---
Stadteignung: +++++

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Krankheitsgefährdung: Knochenbrüche, Gelenkverletzungen, Herzkrankheiten, Zuckerkrankheiten, Augenkrankheiten, Zahnstein
Verwendung: Familienhund, Begleithund
Geeigneter Sport: Obedience, Agility

FCI: Nr. 218 (Gr. 9, Skt. 6)

Das Wesen des Chihuahua

So klein der Chihuahua auch sein mag, er ist ein erstaunlich robuster und leistungsfähiger Gesellschaftshund. Mit einer Lebenserwartung von bis zu 18 Jahren und einem stark ausgeprägten Charakter ist er ein treuer Begleiter für seinen Menschen. Dank der geringen Körpergröße kannst du ihn problemlos überall hin mitnehmen. Die Rasse gilt als besonders clever. Chihuahuas lernen gerne Tricks. Sie lieben es, geistig gefordert zu werden. Chihuahuas mögen besonders gern Suchspiele, bei denen sie einen speziellen Gegenstand (einen Beutel mit Leckerchen etwa) aufspüren müssen.

Auch körperlich kann und solltest du den kleinsten Hund der Welt fordern. Er läuft mühelos lange Strecken und macht im Hundesport eine gute Figur. Du solltest ihn keinesfalls wie ein Stofftier behandeln. Der Chihuahua ist ein vollwertiger Hund, kein Spielzeug, auch wenn sein Aussehen zu dieser Annahme verleitet. Es ist nicht nötig, ihn für einen Aufenthalt im Freien anzuziehen. Sein Fell schützt den Chihuahua genauso wie größere Hunde vor der Witterung. Dieser solltest du deinen Chihuahua auch aussetzen.

Durch seine „Handlichkeit“ und das offensichtliche Kindchen-Schema behandeln manche Menschen den Chihuahua wie ein modisches Accessoire. Sie tragen ihn herum, ziehen ihn an und verwöhnen ihn zu häufig mit Leckereien. Das ist natürlich nicht hundgerecht und kann sich in Form von Verhaltensstörungen und Übergewicht rächen.

Chihuahuas sind sehr menschenbezogen. Sie gelten als verschmust und sind nur unerzogen echte „Kläffer“. Gut erzogene,ausgelastete Chihuahuas sind folgsam und ruhig. Sie sind in jeder Hinsicht sehr angenehm zu haltende Hunde, die ihren großen Artgenossen in nichts nachstehen. Chihuahuas vertragen sich in der Regel gut mit anderen Tieren. Auch mit Kindern haben sie keine Probleme. Chihuahua-Welpen sind jedoch extrem empfindlich und können sich auch aufgrund ihrer Größe kaum wehren. Beim Zusammenleben von Chihuahuas und Kinder ist daher besondere Vorsicht geboten.

Nach FCI-Standard gelten Chihuahuas als lebhaft, wachsam, ruhelos und sehr mutig. Weitere typische Eigenschaften sind Eigensinnigkeit und die Fixierung auf den Menschen. Zwischen den Kurzhaar- und Langhaar-Chihuahuas gibt es einige nennenswerte Wesensunterschiede: der ursprünglichere Kurzhaar-Chihuahua braucht deutlichere Grenzen und eine festere Hand. Er ist eigenwilliger als sein langhaariger Verwandter, der wiederum einfacher zu erziehen ist und generell als verschmuster gilt.

Der Chihuahua in der Stadt

Auf den ersten Blick scheint der Chihuahua ideal für die Stadtwohnung. Tatsächlich hilft seine Größe hier enorm. Du kannst ihn bequem mitnehmen. Allerdings solltest du die fehlende Größe nicht damit verwechseln, dass ein Chihuahua keinen Auslauf braucht! Ein bis zwei Stunden täglich sollte dein Chihuahua in Wald und Park verbringen dürfen oder zumindest ausgedehnte Spaziergänge machen können. Lässt du ihn allein und ohne Auslauf, wird er zum verzogenen, unausgeglichenen Kläffer. Ein weiterer Vorteil beim Halten in einer Stadtwohnung kommt mit seiner Größe. Der Chihuaha benötigt nur wenig Futter.

Das Aussehen des Chihuhua

Ein Langhaar-Chihuahua vor grünem Wiesen-HintergrundDer Chihuahua ist für seine geringe Körpergröße bekannt. Er gilt als kleinste Hunderasse der Welt. In der Regel hat ein Chihuahua eine Schulterhöhe von 15 bis 20 Zentimetern bei einem Normalgewicht von 1,5 bis 3 Kilogramm. Seine Statur ist kompakt. Der Kopf ist apfelförmig mit einem deutlichen Stop und oftmals spitzem Fang. Seine Rute trägt der Chihuahua über den Rücken gebogen. Die abgerundeten Ohren sind im Verhältnis zum Kopf groß und stehen fledermausartig ab. Man findet Chihuahuas in allen möglichen Farbvarianten: einfarbig mit oder ohne Abzeichen sowie gescheckt in Braun-, Creme- und Rottönen, silberfarbig sowie in Weiß und Schwarz, auch dreifarbig (tricolor).
Es gibt Kurzhaar-Chihuahuas und Langhaar-Chihuahuas. Die langhaarige Variante ist durch das Einkreuzen von Papillons (Kontinentale Zwergspaniel) entstanden. Dieser Umstand, schlägt sich auch in den Wesensunterschieden zwischen den beiden Fellvarianten nieder. Bei einem kurzhaarigen Chihuahua liegt das Fell geschmeidig am Körper an. Bei langhaarigen Chihuahuas finden sich stattdessen ein Halskragen, eine buschige Rute, eine leichte Behosung sowie befranste Ohren. Das Fell eines Langhaar-Chihuahuas kann glatt oder leicht gewellt sein.

Die Herkunft des Chihuahua

Über den Ursprung der Rasse existieren verschiedene Theorien, doch nur sehr wenige Fakten. Eine in Fachkreisen als besonders wahrscheinlich angenommene Theorie geht davon aus, dass der Chihuahua ein Opfertier gewesen ist. Er wurde als Techichi von den Tolteken gezüchtet, einem voraztekischen Kriegerstamm aus dem heutigen Mexiko. Diese Techichi können bis ins 8-9. Jh. V. Chr. zurückverfolgt werden.

In der mexikanischen Provinz Chihuahua existieren auch heute noch wild lebende kleine Hunde, die als Urform dieser Hunderasse gelten. Doch belegt ist lediglich, dass um das Jahr 1850 amerikanische Touristen in Mexiko besonders kleinen Hunden begegneten, die von den dort ansässigen Indianern gezüchtet wurden. Als Souvenir gelangten diese Hunde in die USA. 1884 tauchten sie dort unter der Bezeichnung „Chihuahua-Terrier“ als noch nicht anerkannte Rasse in einem Ausstellungsring auf. 1904 wurde der Chihuahua schließlich erstmals in einem Zuchtbuch registriert.

Anschaffung und Pflege von Chihuahuas

Einen Chihuahua solltest du ausschließlich von einem Züchter erwerben. Es gibt viele dubiose Angebote, gerade im Internet. Ein besonders niedriger Preis sollte dich sofort stutzig machen. Chihuahuas sind Rassehunde und kosten in der Regel zwischen 600 und 1200 Euro. Diese Preise sind durch die aufwendige Aufzucht der Welpen, die Tierarztkosten und andere Ausgaben der Züchter begründet. Seriöse Züchter geben ihre Tiere niemals vor der achten Lebenswoche ab. Bedenke vor der Anschaffung auch, dass der Modehund Chihuahua meist zwischen 11 und 16 Jahre alt wird. Den Modetrend wird er überleben.

Besonders abzuraten ist von dem sogenannten Teacup-Chihuahua. Diese Züchtung ist auf extreme Kleinwüchsigkeit ausgerichtet und unterschreitet das Normalgewicht eines ausgewachsenen Chihuahuas drastisch. Diese Hunde haben ein stark erhöhtes Krankheits- und Sterberisiko.

Rassetypisch sind Chihuahuas anfällig für Knochenbrüche und Gelenkverletzungen sowie Herz- und Zuckerkrankheiten. Oft brauchen sie eine besondere Augenpflege. Ihre Zähne solltest du regelmäßig auf Zahnstein kontrollieren. Langhaarige Chihuahuas musst du gründlich bürsten.

Beim finanziellen Unterhalt gibt es die üblichen Posten zu bedenken: Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Jahresimpfung. Du benötigst Leine und Geschirr, einen Korb oder ein Hundebett als Schlafplatz sowie verschiedenes Spielzeug. Der Nahrungsbedarf eines Chihuahua ist niedrig. Du solltest ihn ein- bis zweimal am Tag zu regelmäßigen Zeiten füttern. Rassegerechtes Nass- und Trockenfutter ist im Handel erhältlich. Die exakte Futtermenge ist abhängig von der Größe und der Aktivität deines Hundes. Prüfe das Gewicht regelmäßig und passe seine Futtermenge an.

Infografik Chihuahua

Infografik Chihuahua - Wissenswertes und Interessantes

 

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