Inhalt dieses Artikels
Der Lundehund ist ein sehr kleiner Hund, dessen Namen auf seine Verwendung hindeuten: Norwegischer Vogelhund, Norwegian Puffin Dog, Norsk Lundehund – er kommt also aus Norwegen und hat etwas mit Vöglen zu tun. Genauer gesagt mit den Puffins oder Lunden, die wir im Deutschen als Papageitaucher kennen und zu deren Fang er speziell gezüchtet wurde.
Norwegischer Lundehund
Herkunft: Norwegen
Gewicht: ca. 6-9 kg
Größe (Widerrist): 30-38 cm
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Aktivitätsbedarf:
Futterbedarf:
Fellpflege:
Stadteignung:
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Krankheitsgefährdung: Lundehundesyndrom
Verwendung: Familienhund
Geeigneter Sport: viele – ausprobieren, was gefällt!
FCI: Nr. 265 (Gr. 5, Skt. 2)
Wesen
In seinem Heimatland Norwegen ist der Lundehund als Familienhund sehr beliebt. Er hat ein lebhaftes und verspieltes Wesen, ist dabei freundlich und umgänglich. Zudem ist er auch sehr wachsam. Mit anderen Hunden kommt er normalerweise gut zurecht. Fremden gegenüber ist er eher scheu. Er bevorzugt seine feste Familie: Hier taut er auf und fühlt sich wohl.
Gehst du an einem Gewässer entlang, wundere dich nicht, wenn dein Norwegischer Lundehund hineinspringt. Die Lundehunde sind ausgezeichnete und begeisterte Schwimmer und lassen es sich selten entgehen, eine kleine Planschtour zu unternehmen. Dabei helfen ihnen drehbaren Ohren: Im Wasser können sie die Ohren so drehen, dass sich die Gehörgänge verschließen. Praktisch! Denn auf diese Art gelangt kein Schlamm oder Wasser hinein.
Erziehung
Ein Lundehund eignet sich nur für Hundehalter, die bereits Erfahrung haben. Denn Lundehunde sind zwar verspielt und möchten etwas tun, aber sie tun es oft lieber auf ihre eigene Weise. Daher ist Geduld gefragt. Ihn zu etwas zu zwingen, vergisst du lieber. Arbeite stattdessen mit positiver Verstärkung und schaffe ein stabiles Vertrauensverhältnis zu deinem Hund. Gemeinsame Aktivitäten wie Hundesport helfen hier enorm.
Sport
Der Norwegische Lundehund ist ein nordischer Hund mit dichtem Fell, das sehr gut isoliert. Längere Aufenthalte im Freien sind daher das ganze Jahr über ohne Probleme möglich.
Früher war der Lundehund ein Jagdhund für Alkenvögel (pinguinähnliche Vögel, die nur auf der Nordhalbkugel vorkommen). Inzwischen ist er zum Familienhund geworden, aber noch immer finden Lundehunde großen Gefallen an dieser Aktivität. Allerdings ist es wohl eher die Ausnahme, dass du Papageientaucher vor deiner Haustür hast …
Alternativen sind langes Wandern und ausgedehnte Spaziergänge. Wichtig sind vor allem genug Auslauf und die Möglichkeit, sich aktiv zu beschäftigen. Der Lundehund kann sich verbiegen und verrenken wie kein anderer Hund; seine besondere Pfote (er hat 6 Zehen!) macht ihn zudem zu einem exzellenten Kletterer mit sicherem Tritt. Denkst du auch gerade an Cross-Country-Lauf? Das ist nur eine Möglichkeit, den Norwegischen Lundehund auszulasten. Nahezu jede Hundesportart (mit der Ausnahme vom Zughundesport) kann ihn begeistern – sofern du ihn nicht dazu zwingst.
In der Stadt
Der Norwegische Lundehund ist sehr klein. Damit scheint er zunächst gut in eine Stadtwohnung zu passen. Allerdings sollte sie schon mittelgroß sein; regelmäßige Spaziergänge und viel Bewegung sind selbstverständlich. Wohler fühlt sich der Lundehund auf dem Land, in den Bergen oder an der Küste.
Aussehen
Der Norwegische Lundehund ist entweder rot- bis fahlbraun mit schwarzen Haarspitzen; komplett schwarz; oder komplett grau. Jede dieser drei Varianten hat Abzeichen an Beinen, Hals und Brust. In seltenen Fällen ist das Fell eines Lundehundes weiß und hat dunklere Abzeichen. In jedem Fall ist das Fell grundsätzlich sehr dicht.
Rüden haben eine Widerristhöhe von bis zu 38 Zentimetern, während die Hündinnen durchschnittlich 3 Zentimeter kleiner sind. Lundehunde sind sehr leicht: Normalgewichtig erreichen sie um die 7 kg.
Der Körper des Hundes hat sich seinem früheren Einsatz angepasst. Bei der Jagd auf Lunde (Alkenvögel) musste der Lundehund in ihre Erdhöhlen kriechen. Um sich durch die Gänge zu winden, kann er seinen Kopf so weit zurückbiegen, bis er seinen Rücken berührt. Seine Schultergelenke sind extrem flexibel: Er kann die Vorderbeine bis zu einem Winkel von 90° abspreizen. Damit kann er in engen Erdhöhlen nach oben schauen und mit seiner Beute – auch lebend – die steilen Erdgänge wieder hinauf klettern.
Ein weiteres Merkmal sind die Pfoten: Der Norweger besitzt 6 Zehen, die ihm einen besseren Halt auf Klippen und steinigem Untergrund erlauben. Auch die klappbaren Ohren helfen hier: Abgeklappt können weder Dreck noch Wasser hineintropfen. Das gilt auch, wenn er die Vögel unter Wasser verfolgt. Außerdem hat der Lundehund bis zu 8 Backenzähne weniger als andere Rassen. So konnte er die Vögel apportieren, ohne ihr wertvolles Gefieder zu beschädigen.
Herkunft
Vermutlich ist der Lundehund die älteste norwegische Hunderasse. Während der letzten Eiszeit waren die beiden Inseln Røst und Værøy eisfrei. Dort hat der Lundehund vermutlich überlebt. Diese Inseln sind geografisch isoliert, weswegen sich fast keine anderen Rassen einkreuzten. Selbst die heutigen Lundehunde sind reinrassig – und selten.
Wie erwähnt bestand die Hauptaufgabe des Lundehunds in der Jagd auf Papageitaucher. Dies war eine hoch geschätzte Aufgabe; der Lundehund ein wertvoller Besitz. Von den Papageitauchern schätzte man einerseits das Fleisch und die Eier als Abwechslung auf dem Speiseplan (hauptsächlich Fisch); andererseits verwendete man auch das Gefieder.
Weltweit gibt es kaum mehr als 1000 Lundehunde, die meisten von ihnen in Norwegen. Die Rasse war bereits mehrfach vom Aussterben bedroht: Heutige Lundehunde gehen nahezu ausschließlich auf 5 Tiere zurück, mit denen 1961 die Zucht begann.
Ihr ursprünglicher Nutzen ist weggefallen: Papageitaucher fängt man heute effektiver mit Netzen und als Nahrung sind sie nicht mehr geschätzt. Der Lundehund wurde daher zum Familienhund.
Anschaffung
Zusätzlich zur Seltenheit macht eine weitere Tatsache den Lundehund teuer: Die Rasse hat eine geringe Fruchtbarkeit. Pro Wurf kommen höchstens 3 Welpen zur Welt.
Pflege
Diese norwegische Hunderasse ist sehr reinlich. Viel Zeit verbringt er selbst damit, sich zu putzen. Mit einer Bürste (gegen den Strich bürsten!) kannst du ihm helfen – besonders beim Fellwechsel im Frühling und Herbst.
Hat dein Hund einen winterlichen Badeausflug unternommen, solltest du dich nicht auf seine nordische Herkunft berufen, sondern ihn trotzdem trockenreiben.
Gesundheit
Gesundheitlich ist vor allem eines extrem wichtig: Die ursprüngliche Ernährung des Norwegischen Lundehundes bestand aus Fisch und Vögeln. Viele Exemplare können die Fette von Säugetieren nicht verdauen. Nehmen sie solche Fette auf, bekommen sie sehr heftige Durchfälle, die zum Tod führen können. Bekannt sind die spezifischen Verdauungsprobleme, die nur bei dieser Rasse auftreten, als Lundehundsyndrom.
Fisch, egal ob roh, gekocht oder getrocknet, bekommt dem Norwegischen Lundehund. Ein Hund von 7 Kilogramm benötigt ungefähr 100 Gramm Fisch am Tag mit Gemüse, Reis oder Hundeflocken.
Bei richtiger Haltung wird ein Lundehund etwa 12-14 Jahre alt.