Tosa Inu: Offizieller Sumo-Kämpfer

Tosa Inu hinter Gitter

Tosa tōken (土佐闘)oder Tosa Inu(土佐犬): Der Name spricht bereits von der ursprünglichen Verwendung dieser Rasse. Denn bedeutet das zweite „Tosa-Hund“, so lässt sich der erste Name mit „Tosa-Kampfhund“ übersetzen. Heute sind die Tosas vor allem als Wachhunde tätig und eine insgesamt seltene Hunderasse. Aber auch heute kämpfen die Tosa Inus noch ganz offiziell – vollkommen unblutig und im Sumo-Stil.

Tosa Inu

Herkunft: Japan
Gewicht: 50-70 kg
Größe (Widerrist): 55-75 cm
Lebenserwartung: 10-12 Jahre

Aktivitätsbedarf: ++---
Futterbedarf: ++++-
Fellpflege: ++---
Stadteignung: +++--

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Krankheitsgefährdung: Hüftgelenksdysplasie
Verwendung: Wachhund, Familienhund
Geeigneter Sport: Joggen, Zughundesport, keine extreme Ausdauer
Besonderheit: Listenhund – Auflagen in vsch. Bundesländern

FCI: Nr. 260 (Gr. 2, Skt. 2.1)

Wesen

Die typischen Charaktereigenschaften des Tosa Inus sind Ruhe, Geduld und Gelassenheit – auch wenn er für viele ein „Kampfhund“ ist. Diese Eigenschaften machen den Tosa zu einem Wachhund, der nur selten bellt, nämlich dann, wenn es wirklich notwendig ist.

Der Tosa Inu ist ein sehr intelligenter Hund mit einem großen Beschützerinstinkt gegenüber seinen Menschen; Fremden begegnet er zurückhaltend bis misstrauisch und braucht lange, um Vertrauen oder Freundschaft aufzubauen.

Er eignet sich gut als Familienhund, ist anhänglich und treu. Dies bedarf jedoch einer guten Erziehung, insbesondere wenn Kinder im Haushalt sind. Für Senioren ist der Hund jedoch nicht geeignet, aus ähnlichen Gründen wie bei Kindern: Das Selbstbewusstsein in Zusammenhang mit der Größe des Hundes benötigen nicht nur konsequente Erziehung, sondern auch die körperliche Fähigkeit, den Hund ggf. zurückzuhalten. Ältere oder ganz junge Menschen können damit Probleme haben. Als Anfängerhund ist der Tosa daher trotz seines ruhigen Wesens ebenfalls ungeeignet.

Erziehung

Wie alle anderen Rassen beginnt die ideale Erziehung des Tosa Inus so früh wir möglich. Wichtig ist vor allem Konsequenz, die dem Hund genau zeigt, was er darf und was nicht. Schreien bringt nichts, aber unmissverständliche Autorität solltest du mitbringen. Kinder sollten nie unbeaufsichtigt mit dem Tosa bleiben.

In einigen Teilen Deutschlands gilt der Tosa Inu als gefährliche Hunderasse und muss einen Wesenstest bestehen. Zusätzlich kann er weiteren Einschränkungen wie Leinen- und Maulkorbzwang unterliegen. Gewöhne deinen Tosa daher möglichst früh an Leine und Maulkorb.

Auch der Umgang mit anderen Hunden und eine frühe und intensive Sozialisation sind wichtig. Dazu ist eine Hundeschule besonders empfehlenswert. Der umgänglichste Hund wird ein Tosa jedoch eher nicht und eignet sich besser zur Einzelhaltung. Sei bei Begegnungen daher vorsichtig – und bedenke auch das Vorurteil mancher anderen Menschen gegenüber den Tosas. Ein Tosa Inu sollte nur von erfahrenen Hundehaltern gehalten werden.

Sport

Der Tosa Inu betreibt gerne Sport. Allein schon aufgrund seiner Größe braucht er ein nicht geringes Maß an Bewegung. Dafür bieten sich auch verschiedene Sportarten an. So kann der Tosa Inu bereits mit eineinhalb Jahren am Fahrrad mitlaufen oder Jogger begleiten. Fällt ein Auslauf mal aus, nimmt er es auch nicht übel. Beachte dabei: Der Tosa macht zwar gerne und viel Sport, ist aber nicht der ausdauerndste. Extrem aktive Hundebesitzer, die täglich lange Strecken mit ihrem Hund laufen möchten, werden daher keinen großen Spaß mit ihm haben.

In der Stadt

Ein Tosa Inu benötigt viel Menschenkontakt und ist für die Zwingerhaltung ungeeignet. Ebenso wenig passt er wegen seiner Größe in eine kleine Stadtwohnung. Ihm entgegen kommt, dass er keine superlangen Ausläufe benötigt; dennoch möchte er sich regelmäßig bewegen. Ideal ist daher eine größere Wohnung und eine sichere Außenfläche.

Beachte auch die örtlichen Gesetze! In einigen Bundesländern ist der Tosa ein Listenhund. Gerade in der Stadt führt dies regelmäßig zu Problemen und sei es nur dadurch, dass sich andere Menschen durch den imposanten Hund eingeschüchtert fühlen.

Aussehen

Das Aussehen der Tosa Inus ist insgesamt sehr unterschiedlich, da diese Hunde nie im Hinblick auf Schönheit gezüchtet wurden. Grundsätzlich sind sie äußerst große Hunde mit einer beeindruckend muskulösen und athletischen Statur. Die Schulterhöhe eines Rüden beträgt mindestens 61 cm und erreicht oft bis zu 75 cm; Hündinnen sind im Schnitt 5 cm kleiner.

Das kurzhaarige Fell des Tosa Inu ist rötlich-braun, schwarz, apricot oder braun. Einige Hunde haben unauffällige weiße Zeichen an den Pfoten oder an der Brust.

Herkunft

Der Name des Tosa Inus stammt vom japanischen Verwaltungsbezirk Tosa auf der kleinsten Insel Japans (Shikoku).Nachdem die Regierung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Isolationspolitik aufhob, gelangten mit ausländischen Gesandten auch ihre Hunde in das Inselreich. Diese Hunde waren größer als die einheimischen und wurden von den Japanern bewundernd aufgenommen und in die heimischen Hunderassen (Shikoku-Ken, Akita Inu) eingekreuzt. Beteiligt waren vor allem Deutsche Doggen, Bulldoggen und Bullterriern. Unsicher vermutet wird, dass auch Bernhardiner in den Stammbaum der Tosa Inus gehören.

Wohl einzigartig unter den Hunden: Der Tosa Inu ist auch heute noch ein offizieller Kampfhund. Aber ganz anders, als man es sich bei diesem Begriff vorstellt! Japanische Hundekämpfe sind traditionell, aber in keiner Weise grausam. Es kämpfen nur Rüden gegeneinander. Bei der Auswahl der Paarungen wird extrem darauf geachtet, dass es keine Aggressivität gibt. Knurrende und beißende Hunde dürfen nicht teilnehmen. Denn der Tosa-Kampf ähnelt stark einem Sumo-Wettkampf, der sehr ähnliche Regeln hat: Die Hunde beißen sich nicht, sondern versuchen, einander umzuwerfen. Vollkommen unblutig. Mehr also wie ein normales Gerangel unter Hunden.

Pflege

Das Fell des Tosa Inu ist kurz, glatt und eng anliegend ist. Eine besondere Fellpflege benötigt der Hund daher nicht – regelmäßiges Striegeln reicht vollkommen aus. Ein feuchter Lappen mit Gumminoppen ist ideal, denn diese Massage lässt der Tosa sich gerne gefallen.

Gesundheit

Weltweit gibt es derzeit nur etwa 3000 Tosas. Die meisten Hunde werden nicht in Reinzucht gezüchtet, sondern in Kreuzungen mit anderen Rassen. Der kleine Genpool und das Versäumnis der Japaner, bei der Zucht auf Hüftgelenksdysplasie zu achten, haben dieses bei allen größeren Hunderassen verbreitete Leiden für die Tosas verschlimmert. Schon bei der Anschaffung ist daher ein Blick in die Untersuchungen der Elterntiere ratsam. Im Alter von 1 Jahre sollte der Hund zusätzlich geröntgt werden, um das HD-Risiko abzuklären.

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