Schlittenhunderennen: Vom Arbeitstier zum Ausdauersportler

Hundeschlittenrennen

Schlittenhunde gehören zu den leistungsstärksten und arbeitswilligsten Tieren der Welt. Erfahre hier mehr über die Geschichte des Schlittenhundesports und über die Eigenschaften dieser außergewöhnlichen Hunderassen.

Geschichte des Hundeschlittensports

Die Erfindung des Hundeschlittens geht auf die Volksgruppe der Inuit zurück. Besser bekannt sind diese unter dem Überbegriff Eskimos. Bei den Inuit und später auch in den Polargebieten im 19. Jahrhundert waren Hundeschlitten ein besonders nützliches Fortbewegungsmittel.

Dabei unterschieden sich die Schlitten von den heutigen Modellen. Der Schlittenlenker (Musher) stand damals noch vorne auf dem Schlitten. Er trieb die Hunde oftmals mit einer Peitsche an. Erst später, vermutlich um die 1920er Jahre, standen die Musher hinten auf dem Schlitten. Das hat einen praktischen Nutzen: Der Schlitten kann so besser ausbalanciert werden.

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Die ersten Spuren von Schlittenhunden sollen bis zu 4000 Jahre alt sein. Die Geschichte der ersten Schlittenhunderennen geht jedoch lediglich auf das vergangene Jahrhundert zurück. Die Weißen entdeckten damals die Vorzüge der Schlittentransporte während des Goldrausches in Alaska für sich. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Wettkämpfe um Schnelligkeit und Ausdauer der Hundegespanne entstanden.

1907 entstand der Nome Kennel Club. Er führte offizielle Schlittenhunderennen durch. Die ersten Regeln wurden von diesem Club aufgestellt. Ziel eines jeden Rennens war es, die vorgegebene Strecke als erstes Gespann zu überwinden. Verschiedene Rennklassen entstanden erst später.

Extreme Rennen und große Kälte

Die ersten Rennen gingen über eine Gesamtstrecke von rund 650 km. Aber auch längere Rennen waren in der Folge nicht unüblich. Jährlich im März, findet ein Schlittenhunderennen quer durch Alaska statt. Die Strecke des Iditarod beläuft sich auf eine Gesamtlänge von 1860 km. Eine große Belastung für Mensch und Hund: Neben der extremen Distanz sind gefühlte Temperaturen von bis zu -70 °C keine Seltenheit. In der eisigen Einöde von Alaska ist zudem meist keine Hilfe von außen möglich. Als härtestes Hundeschlittenrennen der Welt gilt das Yukon Quest. Maximal 50 Teilnehmer sind auf den ca. 1600 km zwischen Fairbanks und Whitehorse zugelassen.

Dem Musher kommt dabei die Aufgabe zu, den Schlitten auszubalancieren und sein Hundegespann zu unterstützen. Dies geschieht etwa bei Abschnitten, die bergauf führen. Der Musher steigt vom Schlitten und schiebt diesen an. Damit entlastet er seine Hunde.

Besondere Verbindung zwischen Hund und Musher

Der wichtigste Partner für den Musher ist der Leithund. Zu diesem speziell ausgebildeten Hund besteht eine besonders vertrauensvolle Verbindung. Nur wenn dieses Team harmoniert, wird auch das Gespann schnell und sicher arbeiten.

Schlittenhunde verfügen über eine enorme körperliche Leistungsfähigkeit. In optimaler Verfassung kann ein gutes Gespann an einem Tag bis zu 200 km zurücklegen. Grundsätzlich ist jede Rasse für diese Art der Fortbewegung geeignet. Der Hund muss jedoch einen ausgeprägten Arbeitswillen besitzen.

In der Vergangenheit gab es viele Mischlingszüchtungen. Der perfekte Hund für diesen Sport bleibt jedoch der Husky. Auch den Siberian Husky und Alaskan Malamute sollte man nicht vergessen. In der heutigen Zeit hat sich der Seppala durchgesetzt. Er wird spezifisch auf Leistung gezüchtet. Auf Hundeshows ist die Rasse nicht vorzeigbar. Es sind reine Arbeitshunde. Der Seppala ist mit 18-23 kg leichter als andere Rassen. Seine Laufbereitschaft ist sehr stark ausgeprägt. Die Rasse stammt von den sibirischen Huskys ab und wurde vom legendären Musher Leonhard Seppala gezüchtet. Von ihm stammt auch der Name der Rasse.

Schlittenhunderennen heute

Die öffentliche Aufmerksamkeit für Schlittenhunderennen ist in der heutigen Zeit gering. Dennoch gibt es auch in Deutschland Vereine, die sich dem Schlittenhundesport verschrieben haben. Jährlich findet eine dreitägige Weltmeisterschaft statt. Die Austragungsorte wechseln regelmäßig. Je nach Distanz wird in Kurz-, Mittel- oder Langdistanz-Rennen unterschieden. Diese finden regelmäßig in Alaska, Kanada oder Skandinavien statt. Sie werden oftmals unter extremen Bedingungen durchgeführt und zählen zu den härtesten der Welt. Als olympische Disziplin konnten Hundeschlittenrennen sich nie etablieren. Lediglich 1932 fand ein Demonstrationsrennen in Lake Placid statt.

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